Corona-Situation Zunächst nur ein Impfzentrum für den Rhein-Sieg-Kreis

Rhein-Sieg-Kreis · Die Vorbereitungen für das Impfzentrum in der Asklepios Kinderklinik in Sankt Augustin laufen auf Hochdruck. Ab 15. Dezember soll der Augustiner Standort betriebsbereit sein. Die Kassenärztliche Vereinigung bereitet 2000 Impfungen am Tag vor.

 Im ehemaligen Kinderhezzentrum in Sankt Augustin wird demnächst geimpft.

Im ehemaligen Kinderhezzentrum in Sankt Augustin wird demnächst geimpft.

Foto: Benjamin Westhoff

Es bleibt „zunächst“ bei einem Impfzentrum für den Rhein-Sieg-Kreis. Wie Landrat Sebastian Schuster am Dienstag bei einer Telefonkonferenz mitteilte, soll mit dem Land über ein weiteres Impfzentrum im linksrheinischen Kreisgebiet gesprochen werden, sobald die jetzt in Planung befindlichen 53 Impfzentren in Nordrhein-Westfalen an den Start gehen. Die Kommunen und Kassenärztlichen Vereinigungen sind angewiesen, diese ab dem 15. Dezember in Betriebsbereitschaft zu halten. „Dann werde ich meine Kontakte einsetzen, um ein zweites Impfzentrum im Linksrheinischen einrichten zu können“, sagte Schuster.

Unterdessen laufen die Vorbereitungen für das Impfzentrum in der Asklepios Kinderklinik in Sankt Augustin unter Hochdruck weiter, sagte Ingo Freier, Leiter des Amts für Bevölkerungsschutz. Auch wenn zurzeit die Zulassung des Impfstoffes zunächst für den 29. Dezember terminiert sei, wolle man die Arbeitsprozesse bis zum 15. Dezember so installieren, dass man gegebenenfalls sofort starten könne.

10.000 Impfungen pro 100.000 Einwohner im Monat

Mittlerweile gebe es einen zehnseitigen Erlass des Landes zu den Impfzentren, sagte Schuster. In einer gut einstündigen Telefonbesprechung der Landräte und Bürgermeister mit dem Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann sei das Papier zwar besprochen worden, aber es blieben immer noch viele Fragen offen. „Sehr vieles hängt von den Bedingungen des Impfstoffes ab“, so Schuster. Klar seien die Vorgaben zu den Kapazitäten: An sieben Tagen der Woche sollen täglich von 8 bis 20 Uhr 2000 Impfungen vorgenommen werden. Das entspricht der Vorgabe, 10 000 Impfungen pro 100 000 Einwohner und Monat durchzuführen.

Das Land sei jetzt dabei, die Terminvergabe für die Bevölkerung zu organisieren. Zudem soll es eine einheitliche Erreichbarkeit zum Thema Impfzentrum geben. Angedacht sei, eine einheitliche Telefonnummer, etwa die 116 und 117, freizuschalten.

Geimpft wird in neun Impfzimmern

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein hat sich positiv zum gewählten Standort in der Klinik geäußert. Gerade habe es einen gemeinsamen Besichtigungstermin der Liegenschaft gegeben, bei dem man sich „auf wichtige Details – etwa der Grundrissplanung – verständigen konnte“, sagte Christopher Schneider von der KV in Düsseldorf dem GA. Um die vorgegebene Impfquote zu erreichen, müssen neun Impfzimmer eingerichtet werden, bestätigte der Landrat. Neben der logistischen Vorgabe wegen des Impfstoffs hält auch Schuster die Lage für „hervorragend“. Die Klinik sein gut an den ÖPNV angeschlossen und es gebe auch genügend Parkraum in fußläufiger Entfernung, etwa bei den Steylern gegenüber oder am Freibad. Außerdem sei auch die Polizeiwache in der Nähe.

Die KV verantwortet unter anderem die medizinisch-fachliche Leitung in den aufzubauenden Impfzentren und plant den Einsatz der mobilen Teams, heißt es in der Skizze zur Impforganisation des NRW-Gesundheitsministeriums.

Medizinisches Personal gesucht

„Wir rekrutieren aktuell vor allem medizinisches Personal für die Impfungen, also Ärzte und Medizinische Fachangestellte (MFA), bereiten die Terminkoordination der Impflinge im Rheinland vor und organisieren beziehungsweise installieren die in den Zentren benötigte Soft- und Hardware – alles parallel an 28 Standorten nordrheinweit, mit dem Ziel, ‚stand-by‘ zu sein, um mit Impfungen beginnen zu können, sobald Impfstoff verfügbar ist“, sagte Schneider. Die Kommunen stellen das Personal für die Erstregistrierung der Impflinge in den Impfstellen, sorgen für die Sicherheitsmaßnahmen und übernehmen das Gebäudemanagement.

Dem Düsseldorfer KV-Sprecher zufolge ist die Bereitschaft der Ärzte zur Beteiligung an den Impfungen groß. 2110 Praxen aus dem Bezirk Nordrhein stünden mit Fachpersonal bereit – das seien fast 80 Prozent der Praxen, so Schneider: „Insgesamt haben die Praxisinhaber für 3350 Ärzte die Bereitschaft zur Mitarbeit im Rahmen der Impfaktivitäten angekündigt – und das vor dem Hintergrund der außergewöhnlichen Belastungen, denen die Praxen schon fast das ganze Jahr über und im Herbst/Winter im Besonderen ausgesetzt sind.“

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