Theater im Kloster Zweijähriges Experiment geht zu Ende

BORNHEIM · Jetzt ging ein Stück Bornheimer Kulturgeschichte zu Ende. Im Theater im Kloster in der Secundastraße standen am Sonntag Kartons, Requisiten und Bühnenteile in den Fluren, an allen Ecken wurde geputzt und geschraubt, Löcher in den Wänden verputzt, die letzten Kleinteile zusammengepackt.

Die Stimmung ist gedrückt, denn nach zwei Jahren geht ein Theaterexperiment mit anspruchsvollem Programm, das die beiden Macher Gerhard Fehn (66) und Cécile Kott (47) mit sehr viel Herzblut betrieben haben, seinem Ende entgegen. "Trotz des Abschiedsschmerzes haben wir viele Erfahrungen gemacht, positive wie negative, und wir beide sind müde vom Kampf um unser Projekt. Doch wir sind stolz darauf, was wir mit vielen ehrenamtlichen Helfern in den zwei Jahren hingekriegt haben", fassen Gerhard Fehn und Cécile Kott, die das Theater im Kloster in Bornheim vor zwei Jahren ins Leben gerufen hatten, zusammen.

"Unser Vermieter hat in den beiden Jahren sehr viel Geduld gezeigt, uns die Miete teilweise gestundet. Ohne seine Unterstützung hätte das Theater nicht so lange funktioniert", sagte Cécile Kott anerkennend, "dennoch kam die Kündigung der Räumlichkeiten für uns insofern überraschend, als wir gerade das Gefühl hatten, Lichter am Horizont blinken zu sehen."

Als symbolischen Akt schraubte Peter Wittens vom Förderverein des Theaters das Schild vor der Tür ab. "Das Theater hätte noch ein Jahr Chance verdient, aber wir nehmen es so an, wie es ist. Und dann werden wir sehen, was für uns und für das Projekt gut ist", erläutert Gerhard Fehn. Als letzten Programmpunkt gab es am vergangenen Samstag ein Abschiedskonzert von "Choco Con Chili", vier temperamentvollen Damen, die das Publikum mit ihren heißen Rhythmen zum Tanzen brachten. Zurzeit finden mit dem Jugendorchester Alfter Gespräche über eine gemeinsame Nutzung des Kronensaals in Alfter statt. Dort wird es auf jeden Fall mit dem Programm ab September weitergehen. Höhepunkte wie Kalle Pohl, Carsten Höfe, Schrader & Parisi erwarten die Zuschauer an der neuen Spielstätte des Theaters.

"Wir werden in den Sommermonaten überlegen, wie es weitergeht", sagt Gerhard Fehn: "In der Intensität, dass wir jedes Wochenende Programm anbieten, wird es allerdings nur möglich sein, wenn wir finanzielle Sicherheit haben. Sonst müssen wir uns auf ein oder zwei Eigenproduktionen im Jahr beschränken."

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