Bildung im Rhein-Sieg-Kreis Siegburg baut eine neue Turnhalle

Siegburg · Mit dem kreditfinanzierten Programm „Gute Schule 2020“ unterstützt das Land NRW die Sanierung, Modernisierung und Digitalisierung von Schulen. Kommunen im Kreis erhalten mehrere Millionen Euro.

 Die Planungen für eine neue Turnhalle am Gymnasium Alleestraße laufen. Derzeit untersuchen Statiker die alte Halle.

Die Planungen für eine neue Turnhalle am Gymnasium Alleestraße laufen. Derzeit untersuchen Statiker die alte Halle.

Foto: Holger Arndt

Als altehrwürdige Schule mit modernem Geist empfinden viele Eltern das Gymnasium Siegburg Alleestraße (GSA). Mit einer kleinen, aber nicht unwesentlichen Einschränkung. Die schuleigenen Turnhallen sind eher marode als modern, empörte sich die Schulpflegschaft zuletzt im Herbst 2015 öffentlich: Sie sind zu klein, die Luft ist schlecht und der Schallschutz mangelhaft. Der Stadtrat versprach damals den schon 2012 in Aussicht gestellten Neubau – den soll es nun auch endlich geben. Dazu greift die Stadt Siegburg die ihr zustehenden Mittel aus dem kreditfinanzierten Landesprogramm „Gute Schule 2020“ ab.

Wie berichtet, hat die nordrhein-westfälische Landesregierung mit „Gute Schule 2020“ ein zwei Milliarden Euro starkes Investitionspaket geschnürt, das 396 NRW-Kommunen zur Modernisierung und Sanierung von Schulgebäuden, Sporthallen und zur besseren Digitalisierung der Klassenzimmer einsetzen können. Das Land erhält ein zinsloses Darlehen von der NRW-Bank und gibt das Geld an die Kommunen weiter. Die sind zwar Kreditnehmer, die Tilgung übernimmt aber das Land. Welche Kommune wie viel Geld abrufen kann, richtet sich nach der jeweiligen Schülerzahl und der Finanzsituation der Kommune.

Auf Siegburg entfallen in den Jahren 2017 bis 2020 insgesamt 3,2 Millionen Euro. Mit der Haushaltsverabschiedung hat der Stadtrat im Dezember festgelegt, wo die Stadt dieses Geld investieren wird: Für insgesamt 800 000 Euro sollen in diesem Jahr die sanitären Anlagen an den Grundschulen Nord, Humperdinck und Zange saniert werden. Mit 2,4 Millionen Euro fließt der größte Teil in den seit Längerem geplanten Neubau der Turnhalle am Gymnasium Alleestraße. Insgesamt sind dafür laut Stadt 3,57 Millionen Euro vorgesehen.

Die Sicherheit von Schülern und Lehrern ist gewährleistet, auch wenn die übereinanderliegenden Turnhallen sichtlich in die Jahre gekommen sind, betont Schulleiterin Margret Sagorski. Das hat die Unfallkasse Nordrhein-Westfalen nach einer Begehung versichert. Und das bestätigt auch Siegburgs Technische Beigeordnete Barbara Guckelsberger: „Wir überprüfen ein Mal im Jahr alle unsere Turnhallen.“ Die Sportstätte des Gymnasiums Alleestraße könne mit gutem Gewissen genutzt werden.

„Die Abmaße der Halle entsprechen nicht mehr den aktuellen Richtlinien an bestimmte Sportarten“, nennt Sagorski einen der Problempunkte. Daher gebe es zwangsläufig Einschränkungen im Sportunterricht. Zudem verweist die Schulleiterin auf die Belüftungsanlage, die nicht mehr den heutigen Standards genüge. Umso mehr freue es die gesamte Schule, dass die lange geforderte neue, sprich modernere, Halle nun endlich in Sicht ist.

Wie die genau aussehen und wo sie stehen wird, prüft die Stadt derzeit. Ursprünglich sollte unweit der Schule eine neue Halle errichtet und das alte, denkmalgeschützte Gebäude im Anschluss saniert werden. „Wir haben alternative Standorte rund um das Schulgebäude geprüft“, sagt Barbara Guckelsberger. Eine wirkliche Alternative sei dabei allerdings bislang nicht gefunden worden. Daher konzentrieren sich die Planer derzeit auf die bestehende Doppelhalle. Die steht, wie das gesamte 1954 errichtete Schulgebäude, unter Denkmalschutz.

„Statiker untersuchen momentan die grundsätzliche Sanierungsfähigkeit der Halle“, sagt Guckelsberger. Dazu habe es in den Herbstferien baustoffliche Untersuchungen gegeben. Die entnommenen Proben würden derzeit mit 2007 genommenen Referenzproben verglichen.

Die Erkenntnis, wie sich die Bausubstanz in den vergangenen zehn Jahren entwickelt hat, ermöglicht einen Blick in die Zukunft. „Wir ermitteln so, ob das Gebäude dauerhaft zu erhalten ist“, so Guckelsberger. Sollte die Prüfung negativ ausfallen, bestehe die Möglichkeit, die Turnhalle aus dem Denkmalschutz zu nehmen und in der Folge abzureißen. Dann würde die Stadt an Ort und Stelle eine neue Halle erbauen. Die Entscheidung darüber trifft abschließend der Stadtrat.

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