Siegtalfestival "Sniffy Dogs" rockten die Hennefer Sieglinde

HENNEF · Langsam, aber sicher entwickelt sich die Idee des Siegtalfestivals mit seinen Veranstaltungen in den Gemeinden Siegburg, Hennef, Eitorf und Windeck zu einer kleinen Erfolgsgeschichte. Das mag auch an den Künstlern liegen, die während der vergangenen zwei Jahre entlang der Sieg auftraten und das Festival bereicherten.

 Unter freiem Himmel: Die "Sniffy Dogs" begeistern in Hennef.

Unter freiem Himmel: Die "Sniffy Dogs" begeistern in Hennef.

Foto: Eisner

Auch in diesem August wartet die Veranstaltungsreihe mit ein paar Leckerbissen auf. Am Freitagabend war vor der Gaststätte "Sieglinde" direkt am Fluss Open-Air-Stimmung bei fettem Blues-Rock angesagt. Dafür sorgte die Band "Sniffy Dogs", die einigen hundert Gästen ein sattes Menü aus schweißtreibendem Blues, Rock, einer Prise Funk und Soul kredenzte.

An diese Zutaten halten sich die "Sniffy Dogs" seit einigen Jahren und dafür sind sie in der rheinischen und oberbergischen Musikszene bekannt und beliebt. Zehn Jahre war das Quartett bei Sessions und Veranstaltungen in Deutschland dabei und hat überall mit Spaß und Spielfreude die Blues- und Rockfans begeistert.

Nach zwei Jahren Abstinenz gab es nun wieder Bluesklassiker von Muddy Waters wie "Nineteen Years Old" und "Messin' With The Kid" von Junior Wells und Buddy Guy zu hören. Uwe E. Hombach (Gitarre), Thomas Clees (Drums), "F" (Bass) und Guido Molzberger (Gesang, Gitarre) begeisterten das Publikum mehr als zwei Stunden und zeigten, das handgemachte Musik immer noch eine Trumpfkarte ist.

Frei nach Muddy Waters Losung "The Blues had a baby and they named it Rock´n´Roll" verpassten die "Sniffy Dogs" Bluesklassikern wie "My Babe" von Willie Dixon eine kräftige Prise Rock, bei denen vor allem Leadgitarrist Uwe E. Hombach mit seinen Solos zu glänzen wusste, während im "Maschinenraum" Schlagzeuger Thomas Clees und Bassist "F" für den kräftigen Groove sorgten. Sänger und Gitarrist Guido Molzberger, ausgestattet mit einer kräftigen Blues-Stimme, lieferte sich immer wieder rasante Gitarrenduelle mit Hombach.

Fast zerbrechlich wirkte dagegen am Samstagabend zunächst die sizilianische Sängerin Etta Scollo, als sie in Giovanni Veteres Skulpturengarten in Eitorf die Bühne betrat. Doch der Eindruck täuschte. Als die tiefe, ausdrucksstarke "Stimme Siziliens" plötzlich erklang, schien es, als ob sich alle Energie in ihr bündelt. Scollo gab mit dem Reiben eines angefeuchteten Fingers über ihr halbvolles Weinglas den Ton für ihr erstes Stück an und zog die Zuhörer in ihren Bann.

Sie präsentierte gemeinsam mit der Cellistin Susanne Paul das neue Projekt "Scollo con Cello" (Scollo mit Cello): Zwei Stimmen, die sich ergänzten, begleiteten, im musikalischen Dialog miteinander wanderten, sich umschmeichelten und sich schließlich verwoben in einem faszinierenden Spiel zwischen Schein und Sein. Scollo, die sich auf der Gitarre begleitete und Paul boten einen musikalischen Pas de deux der Extra-Klasse: weiblich, lakonisch, intim und orchestral.

Und das alles unter freiem Himmel an einem stimmungsvollen Ort, denn im Schatten von Veteres Skulpturen wirkte die Musik doppelt anziehend. Scollo, die auf sämtlichen Bühnen Deutschlands zu Hause ist, bot einen eindrucksvollen Ausschnitt ihres Könnens. Sie erzählte Geschichten über die Liebe und das Leben auf Sizilien und entführte das Publikum musikalisch auf die größte Mittelmeerinsel. Die Zuhörer dankten es ihr mit reichlich Applaus und dürften diese eindrucksvolle Sängerin so schnell nicht vergessen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort