So gesehen: Der Ruf der Jecken

"Einmol Prinz zo sin" scheint in Siegburg nicht allzu verlockend zu sein. Die Kreisstadt steht für die kommende Karnevalssession bisher ohne Prinz und Siegburgia da, und Günter Krengel, Präsident des Karnevalskomitees, rauft sich die Haare.

 Auf der Suche nach dem Prinzenpaar. Fotomontage: Holger Arndt

Auf der Suche nach dem Prinzenpaar. Fotomontage: Holger Arndt

Dabei war alles schon eingetütet, ein Prinzenpaar gefunden. Doch das sprang aus familiären Gründen ab. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr, das Komitee feiert sein 150-jähriges Bestehen, will offenbar niemand die Siegburger Jecken durch die fünfte Jahreszeit führen. Die Karnevalisten unken schon, dass der Prinzenwagen mit einer Tennisball-Wurfmaschine durch die Stadt fährt: Kamelle im Stakkato. Eine Horrorvorstellung für eingefleischte Jecken, die verzweifelt durch die Stadt rufen, auf der Suche nach einen Pärchen, das Lust hat, am Rosenmontag 2011 zu arbeiten.

Nicht nur das: Sie fragen, wer gerne ein wunderschönes blauweißes Prinzenkostüm und eine hübsche Siegburgia an seiner Seite hätte - muss auch nicht die eigene Frau sein - und verweisen auf weitere große Vorteile des jecken Prinzentums: Kostenlose Teilnahme an mehr als 100 Karnevalssitzungen, Kölsch gratis, auf einem Thron auf der Bühne sitzen, das marode Rathaus stürmen, den Bürgermeister absetzen und bis zur Erschöpfung zentnerweise Kamelle unters jecke Siegburger Volk schmeißen dürfen. Interessiert?

Bewerbung mit Foto und 20 000 Euro bitte an das Karnevalskomitee Siegburg. Die Chancen stehen gut, auch wenn Präsident Krengel gerade versucht, zwei Prinzen-Kandidaten weich zu klopfen.

Die Narren in der Nachbarstadt Sankt Augustin dagegen sind schon einen großen Schritt weiter, und der kommende Prinz empfängt schon am Sonntag in seinem Haus am Magnolienweg, um sich und seine Augustina vorzustellen. Na, neugierig? Es sind Caroline und Herbert Montexier. In diesem Sinne: Dreimol Sieburch und Augustin Alaaf.

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