So gesehen: Die lebendige Sprache

Wer in einer Zeitungsredaktion arbeitet, bekommt regelmäßig Post von aufmerksamen Lesern, die auf rechtschreiberische Zweifelfälle hinweisen. Oft handelt es sich dabei um Lehrer, die ja wissen müssen, wovon sie schreiben.

Da gibt es das Beispiel vom "Unwetter", das keineswegs das Gegenteil von "Wetter" ist. Eine logische Falle? Heißt es nun "stehende Ovationen" oder nur "Ovationen", weil das bereits als "stehender Beifall" übersetzt wird. Sind dann "stehende Ovationen" eine Verstärkung oder einfach nur Quatsch? Die Antwort ist nicht immer leicht zu geben.

Es irrt, wer allzu sehr an die Regelhaftigkeit der deutschen Sprache glaubt. Vielmehr lebt sie und entwickelt sich. War es bis vor kurzem verpöhnt, das Genitiv-s wie im englischen Sprachraum mit einem Apostroph abzutrennen (Beispiel: Lena's Haarstudio), ist das inzwischen erlaubt, um die Stammform sichtbar zu machen. Rechtschreibreform sei undank.

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