So gesehen: Ein Platz an der Sonne

Wohl jeder, der Bus oder Bahn eher sporadisch nutzt, kennt die Situation: Der verzweifelte Dialog mit dem Fahrkartenautomaten, welches Ticket denn nun das richtige ist. Wobei der Apparat die Antwort in der Regel schuldig bleibt.

Wohl jeder, der Bus oder Bahn eher sporadisch nutzt, kennt die Situation: Der verzweifelte Dialog mit dem Fahrkartenautomaten, welches Ticket denn nun das richtige ist. Wobei der Apparat die Antwort in der Regel schuldig bleibt. Ist die Zeit an der Haltestelle zu knapp, findet das Zwiegespräch während der Fahrt statt, was wiederum zu keiner Entspannung der Situation beiträgt.

Schließlich glaubt man dort den Atem des Fahrkartenkontrolleurs im Nacken zu spüren. Mit noch erschwerteren Bedingungen hatte es Susann Thyroff-Schwan beim Deutschlandfest zu tun. Die Frau aus Königswinter, die sonst nur Auto fährt, wollte sich dem Fest in diesem Fall mit dem öffentlichen Nahverkehr nähern.

Am Ticketschalter der Stadtbahn in Oberdollendorf konnte sie den Dialog mit dem Automaten erst gar nicht aufnehmen, weil das pralle Sonnenlicht das Display blind machte. Sie ließ sich auch von einem anderen Fahrgast bestätigen, dass nichts zu erkennen war. Immerhin waren die gemeinsamen Beschattungsbemühungen mit Handtaschen so erfolgreich, dass es nach mehreren Versuchen gelang, das richtige Ticket zu ziehen.

Wieder zu Hause, erfuhr Frau Thyroff-Schwan von ihren Kindern, dass sie das Ticket auch in der Bahn hätte ziehen können. Wenn auch dort die Sonne ungünstig stehen sollte, würde immer noch die Hoffnung auf die Station Ramersdorf bleiben. Sie liegt unter der Erde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort