So gesehen: Männer mit Kettensägen

Der Mann, den sie Leatherface nennen, bewohnt eine heruntergekommene Farm im ländlichen Texas. Er ist ein unfreundlicher Zeitgenosse, denn er empfängt Besucher mit einem Hammerschlag auf den Kopf und zerlegt sie dann mit Hilfe einer Kettensäge in Einzelteile.

Der Mann, den sie Leatherface nennen, bewohnt eine heruntergekommene Farm im ländlichen Texas. Er ist ein unfreundlicher Zeitgenosse, denn er empfängt Besucher mit einem Hammerschlag auf den Kopf und zerlegt sie dann mit Hilfe einer Kettensäge in Einzelteile. Warum tut er das bloß, fragt sich der Zuschauer.

Wegen solcher Szenen wurde der US-Film "Kettensägenmassaker" aus dem Jahre 1974 nie in der Kinderstunde ausgestrahlt. Die Filmkritiker urteilen unterschiedlich: Für die einen ist der Streifen ein Klassiker des Genres Horrorfilm, für die anderen ein sadistisches, niveauloses Machwerk.

Peter Müller (seinen richtigen Namen möchte er nicht genannt wissen) bewohnt ein gepflegtes Haus in einem Bornheimer Dorf. Er ist ein freundlicher Zeitgenosse, denn er empfängt Besucher mit Handschlag und bietet ihnen Kaffee an. Was ihn allerdings mit Leatherface verbindet, ist seine Leidenschaft für Kettensägen. Gerade hat er sich seine neunte zugelegt.

Warum tut er das bloß, fragt sich der Leser. Nun, Müller ist Sammler und werkelt gerne. Es gibt nahezu nichts, was er nicht schon repariert, restauriert, renoviert, auf-, um- oder zusammengebaut hätte. Die Kettensägen hat er für wenig Geld gebraucht erworben oder kaputt von einer Gartenbaufirma übernommen. Die Reparatur war für den Tüftler kein Problem. Er benötigt eigentlich gar keine neun Sägen, aber irgendwas ist im Garten immer freizuschneiden. Und es könnte ja mal eine den Geist aufgeben.

Menschen, die Peter Müller besuchen, müssen sich jedenfalls keine Sorge um ihre körperliche Unversehrtheit machen. Die Trommelfelle vielleicht ausgenommen.

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