So gesehen: Ohne Not am Stock

Hochverehrte Knüppel-Artisten, nur nicht ärgerlich werden. Es ist in, schick, angeblich auch noch gesund. Aber wer mit erkennbar sinnlosen Stöckchen auf glattem Asphalt in unnormaler Schrittlänge, der sieht nicht nur unfreiwillig komisch aus, sondern ist auch in eine primitive industrielle Werbefalle getrappelt.

Hochverehrte Knüppel-Artisten, nur nicht ärgerlich werden. Es ist in, schick, angeblich auch noch gesund. Aber wer mit erkennbar sinnlosen Stöckchen auf glattem Asphalt in unnormaler Schrittlänge, mit verspannten Schultern und kurz vor dem Verlernen des herkömmlichen aufrechten Ganges herumstakst, der sieht nicht nur unfreiwillig komisch aus, sondern ist auch in eine primitive industrielle Werbefalle getrappelt.

Dort lacht man sich mutmaßlich eins ins Stöckchen. Was ordinär Spaziergang oder auch etwas dramatischer Wanderung genannt wird, mutiert zur Stöckelei. Rechtes Bein vor, linkes hinterher, beide Arme als regulative Balance. Warum geht der kluge Mensch plötzlich ohne Not am Stock? Sind wir Skifahrer ohne Schnee geworden?

Natürlich darf jeder mit zwei Knüppelchen durch die Botanik stapfen. Eine kleine Weisheit sei ihm aber erlaubterweise mit auf den Walking-Weg gegeben. Wir alle haben schon seit Kindesbeinen von Schusters Rappen gehört, ohne orthopädisch höchst umstrittenen Nutzen und rausgeschmissen Geld. Nur so. Auf zwei Beinen. Das funktioniert seit Jahrtausenden!

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