So gesehen: Stacheliger Riese

Kratzdistel, Gänsedistel, Silberdistel. Wann immer von einer Distel die Rede ist, ist klar: Stacheln sind hier gesetzt.

So gesehen: Stacheliger Riese
Foto: Claudia Sülzen

Kratzdistel, Gänsedistel, Silberdistel. Wann immer von einer Distel die Rede ist, ist klar: Stacheln sind hier gesetzt. Doch eine Distel, die den Gärtner um mehr als Haupteslänge überragt? Das dürfte ein seltener Anblick sein. Genau den gibt es jetzt an der Kantstraße in Oberdollendorf: Im Garten hinter dem Haus von Elfriede und Peter Schützeichel wurzelt eine kapitale Eselsdistel.

Ein mit Dornen bewehrter Riese: 2,40 Meter hoch ist das Exemplar, 2,90 Meter weist der Zollstock beim Durchmesser aus. Auch die Zahl der Blüten ist beeindruckend. Mehr als 400 hat Peter Schützeichel gezählt, 20 zeigen schon ihr violettes Inneres. Was ihnen da in den Garten geflattert ist - "Irgendwann war sie einfach da" -, war den beiden zuerst natürlich nicht bewusst.

Die zweijährige Pflanze aus der Familie der Korbblütler war noch recht klein. Gleichwohl entschied der versierte Gärtner: Die Distel bleibt. Und das Paar staunte nicht schlecht, als man dem Einwanderer beim Wachsen regelrecht zuschauen konnte. In wenigen Wochen schoss die Eselsdistel, auch Krebs-, Woll- oder Krampfdistel genannt, zu imposanter Höhe auf.

Die Eselsdistel, der schon im Mittelalter heilende Wirkung nachgesagt wurde, stammt aus submediterranen, kontinentalen Gebieten in Europa und Kleinasien, kommt vereinzelt aber in ganz Europa vor. Sie bevorzugt trockene Sommer.

Teile der Pflanze sind für den Menschen verwendbar, was, je nach Lesart des wissenschaftlichen Namens, im Falle eines Falles ein nachhaltiges Vergnügen sein könnte: Onopordum acanthium bedeutet "dornige Eselsblähung", abgeleitet von der angeblichen Wirkung der Pflanze auf Esel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort