So gesehen: UFO-Flotte im Anflug

Täglich drei bis vier Anrufe bekommt Werner Walter vom Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP) zurzeit. Wenn das Telefon klingelt, hat wieder jemand irgendwo in Deutschland vermeintlich ein UFO gesehen.

"Es liegt eine Spannung in der Luft. Die Verstrahlung in Japan und der Vollmond am Samstag gehen den Leuten an die Nerven", sagt der Astronom aus Mannheim. Jetzt kam ein Anruf aus dem Bonner Raum. Ob er von der "tollen UFO-Flotte von Samstagnachmittag über Bonn" wisse. Bei YouTube sei sie unter "UFO-Armada in Königswinter" zu sehen.

Die Clips, die am linken Rheinufer wohl mit dem Handy aufgenommen wurden, zeigen das Siebengebirge mit Drachenfels und Drachenburg. Danach der Schwenk in den unendlich blauen Himmel, über den wiederholt kleine weiße Punkte huschen. UFOs?

Experte Werner Walter ist skeptisch. Für ihn gibt es mehrere natürliche Erklärungen für das Himmelsschauspiel. Zum Beispiel thermische Erscheinungen aufgrund der starken Sonneneinstrahlung am Samstag oder Möwen auf ihrem Hochzeitsflug oder Luftballons, die bei einem Kindergeburtstag auf die Reise geschickt wurden.

In 35 Jahren, so lange gibt es CENAP, hat Walter vieles gesehen und erzählt bekommen. Jahrelang erreichten ihn auffällig viele Anrufe aus dem Siebengebirge. Beobachter schilderten orange-rote Lichtobjekte über dem Drachenfels, bei denen es sich vermutlich um "Asiatische Himmelslaternen" handelte, die an Miniaturheißluftballonen langsam zur Erde schwebten. Die Anrufe blieben schlagartig aus, als diese verboten wurden. Thermik, Möwen und Luftballons wird es wohl immer geben - und somit weiter Arbeit für den UFO-Experten.

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