So gesehen: Wer spricht denn da?

Eigentlich sind es nur 50 Meter, die den angemieteten Parkhausstellplatz vom heimischen Domizil trennen. Eine Distanz, die an der Hand einer 20 Monate alten Weltentdeckerin allerdings unweigerlich die Ausmaße einer kleinen Weltreise annimmt.

Eigentlich sind es nur 50 Meter, die den angemieteten Parkhausstellplatz vom heimischen Domizil trennen. Eine Distanz, die an der Hand einer 20 Monate alten Weltentdeckerin allerdings unweigerlich die Ausmaße einer kleinen Weltreise annimmt. Am Kassenautomaten bleibt Greta jedes Mal länger stehen.

Dabei wäre ein Aufenthalt dank eines Dauerparktickets guten Gewissens verzichtbar. Aber Greta kann ihn einfach nicht links liegen lassen. Gefühlte Stunden greift sie in das Wechselgeldfach, reckt sich nach dem Schlitz für die Geldscheine - und winkt "Bye Bye", wenn Mama irgendwann gen Ausgang strebt.

Ein Ritual, das offensichtlich nicht unbeobachtet bleibt. Plötzlich spricht der heißgeliebte Automat mit Greta. Das erste "Hallo" ignoriert sie noch. "Hallo, wer bist Du denn?", fragt die freundliche Männerstimme nach. Ein suchender und hilfesuchender Blick zugleich, dann ein zaghaftes "Hallo" aus dem Kindermund und ein schneller Griff nach Mamas Hand.

"Komm gut nach Hause", spricht der Mann im Kasten, lacht und wünscht einen schönen Abend. Da ist Greta schon fast hinaus aus dem Treppenhaus. Sie hört noch ein Lachen, dann piepst es nur noch aus dem Automaten.

Der nette Herr von der Parkhausaufsicht hat die allabendliche Odyssee erheblich verkürzt. Dafür an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön. Bleibt zu hoffen, dass er auch beim nächsten Mal wieder Dienst hat - und alles im Blick.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort