Weinfrühling mit Wetterkapriolen So war das Wein- und Wanderwochenende an der Ahr

DERNAU · Das vom Deutschen Weininstitut ausgegebene Motto wird auch im Ahrtal seit Jahren mit Leben gefüllt. Stände erwarten die Besucher mitten im Wingert. Besucher kommen von weit her.

„Wir sind überrascht, wie viele Menschen trotz des vorhergesagten Schauerwetters gekommen sind“, sagt Julia Bertram. Die Dernauer Winzerin und frühere Deutsche Weinkönigin hat ihren Stand beim „Dernauer Weinfrühling“ auf einem Weinbergsweg in halber Höhe aufgebaut und am Samstagnachmittag alle Hände voll zu tun, die Kundschaft zu bedienen.

14 Betriebe nehmen an dem fröhlichen Wein- und Wanderevent über 8,5 Kilometer in allen Höhenlagen quer durch die Wingerte teil. Zum zehnten Mal hat der Verkehrsverein Weinkulturdorf Dernau eingeladen, zum zehnten Mal sind die Wege entlang der Hänge und die Straßen im Dorf bevölkert wie Pilgerpfade.

Alle Generationen sind unterwegs, die meisten mit einem Weinglas in der Hand, um die guten Tropfen an den Ständen probieren zu können. Von den Wettervorhersagen haben sich die Freunde der Region offenbar nicht abschrecken lassen. „Als es geregnet hat, sind die Gäste unter dem Zeltdach zusammengerückt“, hat Bertram beobachtet. „Zwischendurch war das Wetter richtig schön“, erzählt ein Paar aus Köln. Mit „Daumen hoch“ loben die beiden die Veranstaltung, die sich durch alle Dernauer Weinlagen zieht. Sie sind zum ersten Mal da.

Jedes Jahr dagegen ist ein Paar aus der Grafschaft dabei, diesmal mit Baby im Tragetuch und Hund an der Leine. Sie haben einen Spaziergang geplant und wollen anschließend Rast an einer der Buden einlegen. „Man trifft hier viele Bekannte, und wir haben uns die schönste Tageszeit ausgesucht“, freuen sie sich. Und tatsächlich scheint die Sonne gerade hell und warm durch die Wolken.

Eigentlich war eine Weinprobe als Geburtstagsgeschenk für den Partner einer Kölnerin geplant. Beim Recherchieren war die junge Frau aber auf den „Weinfrühling“ gestoßen. „Die richtige Wahl“, ist sie überzeugt. Am Nachmittag sind die beiden bei Station 13 angekommen und entschlossen: „Wir machen die Runde zu Ende.“ Erst einmal stärken sie sich an einer geräucherten Forelle. Über ein Pauschalarrangement haben sie in Ahrweiler zwei Übernachtungen gebucht und wollen das Wochenende richtig auskosten.

Rech haben sich vier Besucher aus Castrop-Rauxel als Standort für ihre Wohnmobile ausgesucht. „Wir kommen oft und gern an die Ahr. Die Menschen hier sind freundlich und aufgeschlossen“, erzählen sie. Auch sie sind am Nachmittag bei Nummer 13 angekommen, können aber nicht weiter. Grund: Der 13-jährige Hund Lucy ist geschafft. Da an der Station das volle Verpflegungsprogramm von der Forelle über die Wurst bis hin zu Kaffee und Kuchen und freilich auch Wein angeboten wird, wollen sie bleiben und Lucy noch etwas Ruhe gönnen.

Ingrid Näkel-Surges vom Vorstand des Verkehrsvereins hatte die frühen Gäste und die geladenen Promis begrüßt. Geehrt wurden einige der Gründer dieser etablierten Veranstaltung. Dazu gehören Näkel-Surges und auch Peter Zetzsche. Wie an allen Ständen hatten die Anbieter am Festplatz kaum eine ruhige Minute. Sie arbeiteten in Schichten und erwarteten gegen Abend die Wanderer zurück zur großen Verlosung.

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