Haus Schlesien Sommer- und Stiftungsfest lockte viele Gäste an

HEISTERBACHERROTT · "Die vergangenen zwei Jahre haben wir im Regen gestanden, und heute dies." Heinz Stirken, Geschäftsführer von Haus Schlesien, wirft einen Blick hinauf zum Himmel und strahlt mit der Sonne um die Wette. Besser als am Sonntag hätte das Wetter für das traditionelle Sommer- und Stiftungsfest, mit dem das deutsche Kultur- und Bildungszentrum an seine Gründung vor nunmehr 39 Jahren erinnerte, kaum sein können.

 Volkstänze aus Schlesien gehörten zum Programm des Sommerfestes.

Volkstänze aus Schlesien gehörten zum Programm des Sommerfestes.

Foto: Frank Homann

Umso mehr Trubel herrschte dann auch den ganzen Tag über auf dem ehemaligen Fronhof-Gelände: Stirken und seine Mitarbeiter begrüßten zahlreiche Stammgäste, darunter viele der rund 1300 Vereinsmitglieder.

Bereits am Vormittag trafen ganze Busladungen mit Vertretern schlesischer Landsmannschaften ein, zum Beispiel aus Neuss, Velbert und Lüdenscheid. Aber auch viele Königswinterer mochten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, den berühmten schlesischen Mohnstreuselkuchen oder die leckeren Bratwürstchen schlesischer Art zu kosten.

Ein Programm mit Volkstanzdarbietungen, Live-Musik und dem beliebten offenen Singen sorgte den ganzen Tag über für fröhliche Stimmung. Bei Gedichten, die in schlesischer Mundart vorgetragen wurden, schwelgten viele ältere Besucher in Erinnerungen an glückliche Jahre in der Heimat.

"Es gibt nicht mehr viele, die schlesische Mundart sprechen können", weiß Museumsleiterin Nicola Remig. Das Haus Schlesien schätze sich daher besonders glücklich, unter seinen rund 20 ehrenamtlichen Mitarbeitern gleich einige zu haben, die diese noch beherrschen.

Viele Gäste verbanden ihren Besuch mit einer Besichtigung des Museums, in dem es noch bis Ende des Monats die Sonderausstellung "Raffinierte Vielfalt" zu sehen gibt. Eine Führung brachte allen Interessierten die zerbrechlichen Werke des schlesischen Glaskünstlers Fritz Heckert näher. Neben den mit farbenfrohen orientalischen Motiven bemalten Vasen und Karaffen zog vor allem der Brautbecher mit seinen zwei Gläsern viele Blicke auf sich.

So manch einer rätselte insgeheim, wie es wohl gelingen soll, dass Braut und Bräutigam aus dem Gebilde gleichzeitig trinken, ohne etwas zu verschütten.

Im wahrsten Sinne des Wortes strahlende Hingucker waren außerdem die gespenstisch grün leuchtenden Gefäße aus Uranglas. Nicht zu vergessen eine weitere "Sonderausstellung" mit wahrhaft einzigartigen Werken: Die Selbstporträts, die die Mädchen und Jungen des Kindergartens Siebengebirge bei einem Ausstellungsbesuch gemalt hatten, gaben dem großen Eichendorffsaal an diesem Tag eine ganz besondere Note.

Dass Rübezahl ein schlesischer Berggeist ist, ist vielen bekannt. Woher aber hat er wohl seinen Namen? Beim Kinderprogramm hatten die kleinen Besucher Gelegenheit, dies herauszufinden. Obendrein konnte jeder seinen eigenen Rübezahl malen oder basteln.

Dafür, dass auch die Jüngsten ihren Spaß beim Stiftungsfest hatten, sorgten außerdem ein kleines Karussell sowie eine Hüpfburg.

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