Alanus Hochschule Sommerakademie endete mit Ausstellungen und Vorführungen

ALFTER · Unter dem Motto "Augenblick mal!?" hat die 23. Sommerakademie der Alanus Hochschule in Alfter stattgefunden. Viele kreative Arbeiten, die in unterschiedlichen Kursen entstanden sind, haben die Teilnehmer präsentiert.

 Kreative Arbeit mit viel Ernsthaftigkeit: Ergebnisse aus dem Malatelier mit Ulrich Paul.

Kreative Arbeit mit viel Ernsthaftigkeit: Ergebnisse aus dem Malatelier mit Ulrich Paul.

Foto: Wolfgang Henry

Unbewegt lag der kleine Teich da, fast vollständig mit kleinen grünen Wasserpflanzen bedeckt. Sie schmiegten sich um einen schmalen Steg aus bunter Folie. Dann setzte Filmmusik ein, "Conquest of Paradise" von Vangelis, und dazu begannen die Folien sich langsam zu bewegen.

Am Ufer, hinter Blättern verborgen, zog Helmut Hergarten, Pressesprecher der Sommerakademie an der Alanus Hochschule, an einem dünnen Faden die miteinander verbundenen Folienteile, aus denen sich der Steg zusammensetzt, zu Inseln auseinander. Schnell wurden sie wieder von den Wasserpflanzen eingerahmt, aber für einen Augenblick war ihre Decke aufgebrochen. Es war Hergartens künstlerischer Beitrag zur 23. Sommerakademie unter dem Motto "Augenblick mal!?".

Viel Unterschiedliches präsentierten die Teilnehmer auf dem Gelände des Johannishofs in Alfter. Sonja Hecht-Jäckel kleidete mit Wollfäden, die am Boden mit Steinen beschwert waren, einen Baumstamm ein. "Ich suchte eine Möglichkeit, unter Anleitung künstlerisch zu arbeiten", sagte sie.

"Ich habe mich an die Energie, die hier fließt, angeschlossen." Andere Teilnehmer installierten "Grasgucker" auf einer Wiese oder arbeiteten mit Stein und Alabaster. Künstler Klaus Hann unterstützte sie dabei. Zum ersten Mal leitete er einen Sommerakademie-Kursus. "Ich hätte mehr Trubel und Eitelkeiten erwartet. Ich bin begeistert von der Ernsthaftigkeit, mit der die Teilnehmer hier gearbeitet haben."

Ähnlich sah es Ulrich Paul, der im Atelier mit Hobbykünstlern gearbeitet und dabei Schriften und verschiedene Techniken integriert hatte. Ein weiterer Malkursus, geleitet von Annette Stachs, hatte sich mit Bewegung beschäftigt und sich dafür von der Eurythmie-Künstlerin Vera Koppehal inspirieren lassen. Zum Abschluss gab es auch Live-Musik von Teilnehmern und eine Eurythmie-Aufführung mit viel Chorgesang.

Erstmals war Hannah Hartenberg mit dem Kursus "Feier des Lebens" dabei, der sich mit dem Thema Altern beschäftigt. Die Teilnehmer hatten sich an anderen Kursen beteiligt und die Ergebnisse zu einem bunten Potpourri im Holzhaus zusammengetragen. "Wir hatten uns die Frage gestellt: Wie kann ich die Fülle von jetzt in die Zukunft bringen, so dass ich zufrieden mit der Vergangenheit bin?" Es gebe immer mehr ältere Menschen. "Aber es gibt keine Kultur für Menschen, die altern."

Der Workshop wolle erörtern, wie man "das Alter neu begreifen" kann, sagte Hartenberg. Man habe fast die ganze Zeit über Sonne gehabt, freute sich die Projektleiterin der Sommerakademie, Stefanie Gather. Auch in Sachen Teilnehmer war sie mit der Bilanz zufrieden: So beteiligten sich insgesamt 175 Erwachsene und Kinder.

Wer wollte, konnte am letzten Tag der Akademie mit Imke Burghammer und Tobias Koch eine Hüttenstadt aus den Latten des Holziglus aus dem Innenhof errichten oder mit Abdou Diatta aus dem Senegal die Handhabung von afrikanischen Trommeln lernen.

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