Kinderklinik in Sankt Augustin Sondersitzung zur Asklepios Klinik

Sankt Augustin · Der Kreis soll sich der Resolution gegen die Schließung der Geburts- und Neugeborenenstation der Asklepios Kinderklinik anschließen. Die Proteste gegen die Schließung halten an.

Auf Antrag der SPD-Kreistagfraktion befasst sich der Ausschuss für Inklusion und Gesundheit des Rhein-Sieg-Kreises mit der geplanten Schließung der Geburts- und Neugeborenenstation an der Asklepios Kinderklinik in Sankt Augustin. Dazu wird am Montag, 19. Dezember, eigens eine Sondersitzung einberufen (14 Uhr, Kreishaus).

Dann wird der Ausschuss über die zukünftige medizinische Versorgung von Schwangeren und Neugeborenen im Kreisgebiet beraten. „Es stellt sich auch die Frage, ob andere Standorte die medizinische Betreuung in gleicher Qualität und Quantität übernehmen können“, sagt der SPD-Kreistagsabgeordnete Denis Waldästl. Wie der Einladung zur Sondersitzung zu entnehmen ist, steht ein Bericht der Kreisverwaltung auf der Tagesordnung.

Außerdem soll auch die Geschäftsführung der Asklepios Klinik zu Wort kommen. „Mit dieser Sondersitzung wird unsere Ankündigung gegenüber den Teilnehmern der Mahnwache in die Tat umgesetzt“, erklärte die Sankt Augustiner SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Bähr-Losse. Am vergangenen Dienstag waren rund 100 Demonstranten zu einer Mahnwache an der Klinik erschienen, um ihren Ärger über die Pläne auszudrücken. Die Schließung der erst vor sechs Jahren eröffneten und auch mit Mitteln des Landes gebauten Stationen sorgt nicht nur unter den Bürgern für Fassungslosigkeit und Unmut, sondern auch parteiübergreifend in der Politik.

Kreis soll Resolution unterstützen

Mit Blick auf die Sondersitzung beantragte die Kreistagskoalition von CDU und Grünen, dass der Kreis die Resolution der Stadt Sankt Augustin gegen die Schließung unterstützen soll. Der Rat sprach sich in seiner jüngsten Sitzung für den Erhalt der Geburtshilfe und Neonatologie aus. Dazu bringen CDU und Grüne den Beschlussvorschlag ein, die Bestrebungen der Asklepios Klinik „in Bezug auf die Vereinbarkeit mit den gesetzlichen und planerischen Vorgaben zu prüfen“. Dies solle auch vor dem Hintergrund der Bevölkerungsprognosen für die Region geschehen. Denn: Der Rhein-Sieg-Kreis bleibt Wachstumsregion.

Die CDU-Landtagsabgeordnete Andrea Milz stellte derweil eine Anfrage an die Landesregierung. Darin bittet sie um eine Bewertung der geplanten Schließung und der daraus resultierenden Tatsache, dass die nur zwei Kilometer voneinander entfernt liegenden, linksrheinischen Bonner Kliniken auch den östlichen Rhein-Sieg-Kreis mitversorgen müssen. Zudem fragt sie, was die Landesregierung zum Erhalt der Stationen unternehmen will. Zusätzlich läuft eine Anfrage der CDU an Gesundheitsministerin Barbara Steffens, die für Klarheit sorgen soll.

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