Sonja Franke hat keine Angst vor schwierigen Fragen

Ehemalige Weinkönigin von Walporzheim ist beim Pisa-Ländervergleich Spitze

  Sonja Franke:  Mit oder ohne Krone, sie überzeugt. So auch in der Landesschau von SWR 3.

Sonja Franke: Mit oder ohne Krone, sie überzeugt. So auch in der Landesschau von SWR 3.

Foto: Vollarth

Bad Neuenahr-Ahrweiler. (GS)"Pisa - Der Ländertest - Die Revanche": 320 Kandidaten und 16 prominente Landesvertreter traten am Samstagabend in Köln bei der ARD-Show gegeneinander an. Unter den Promis: Bettina Böttinger für Nordrhein-Westfalen, Sandra Maischberger für Berlin und Babette Einstmann (Know-How-Show) für Rheinland-Pfalz. Unter den Nicht-Promis: Sonja Franke aus Walporzheim.

Die Casting-Firma, die die Mitspieler ausgesucht hat, war auf Sonja aufmerksam geworden, als sie im vergangenen Jahr als Walporzheimer Weinkönigin das Thema Wein bei einer Quiz-Show vertrat. "Vor sechs Wochen klingelte mein Handy, und ich wurde direkt gefragt: ''Haben Sie am 13. März Zeit? Wir würden Sie gern in einer Show mit Jörg Pilawa haben.'' Da war ich natürlich erst einmal völlig perplex", erinnerte sich Sonja Franke an die Kontaktaufnahme.

Schnell war man sich aber einig, und so stand sie mit vielen anderen Kandidatinnen und Kandidaten am Samstag um 15 Uhr im Studiokomplex in Köln-Bocklemünd.

"Eigentlich begann es langweilig. Viel warten, kurze Einweisungen, wann klatschen und wie lang, Handy aus und kein Kaugummi und so weiter." Um 19.45 Uhr war es dann so weit. Die Kandidaten mussten nach Ländern gruppiert ihre Plätze einnehmen.

Rheinland-Pfalz war im Vorjahr beim ersten Ländertest nur auf Platz 13 gekommen. Da hatten sich die diesjährigen Repräsentanten mehr vorgenommen. Besonders engagiert zeigten sich auch die Bayern, die in der offiziellen Pisa-Studie Spitzenreiter sind und in der Fernsehshow nur auf den sechsten Platz gekommen waren.

Und natürlich die Bremer nicht zu vergessen. Sie hatten die Schmach des letzten Platzes auszuräumen. "Hören, Sehen, Verstehen" lautete der erste Block von fünf Fragen. Kurze Videoeinspielungen, dazu Fragen. "Was hat Angela Merkel auf die Karte gezeichnet?" Dazu vier Antwortmöglichkeiten. Welche der gezeigten Karten war denn die von Angela Merkel gewesen? Da hat man auf die Antwort von Gerhard Schröder geachtet, auf die Krawatte von Guido Westerwelle und die Dekoration im Hintergrund, aber welches war die gesuchte Karte, und was war drauf? Schnell war die Antwortzeit vorbei. "Nur die erste Antwort wurde gewertet", erzählt Sonja Franke. "Vor der Freigabe zu drücken, wurde ebenso wie Nichtdrücken als falsche Antwort verbucht."

Beim Themenblock "Mathematik" gab es eine kleine Sensation. Bei einer Frage tippten alle 20 Rheinland-Pfälzer richtig. 100 Prozent korrekte Antworten, das hatte noch kein Land erreicht. Und Rheinland-Pfalz schloss diese eigentlich ungeliebte Kategorie sogar als bestes Land ab.

120 Minuten sollte die Sendung dauern. Doch erst nach einer Verlängerung von 45 Minuten waren auch die letzten Fragen zum problemorientierten Denken gestellt und beantwortet. Spannung im Studio. Welches Land liegt vorn und wie gut war die eigene Leistung?

In der Jury saßen die Moderatorin Inka Schneider sowie Professor Manfred Prenzel von der Uni Kiel. Er trägt die Gesamtverantwortung für die Pisa-Studie 2003 in Deutschland.

Moderator Jörg Pilawa gab das Wort an Ilka Schneider. Durchschnittswert, so sagte sie, waren 50 Prozent. Nur jede zweite Antwort war richtig. Trotzdem zeigte sich Prenzel zufrieden: "Das zeigt, dass wir die richtigen Fragen gestellt haben. Aus vielen Gebieten, nicht zu leicht, nicht zu schwer." Der Beste im Studio kam aus Sachsen-Anhalt. Er hatte 16 Fragen (80 Prozent) richtig beantwortet. Aber damit ist er nicht allein. 80 Prozent erzielten auch drei weitere Kandidaten. Und zwar als Zweite Sonja Franke. Sie hatte nur ein bisschen langsamer gedrückt. "Mir hat''s Spaß gemacht", sagt Sonja Franke fest. "Ich hoffe, mein Handy klingelt bald wieder." Und ein bisschen stolz ist sie auch.

Bei der Landesentscheidung kam Rheinland-Pfalz übrigens auf den dritten Platz. Die Nachbarn aus Nordrhein-Westfalen holten Rang 13.

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