Familienunternehmen Cordes Spektakuläre Show: Heiße Stunts auf zwei Rädern

RHEINBACH · Er spielt mit Kupplung und Lenkrad, lässt Reifen quietschen, Autos wilde Pirouetten drehen und balanciert auf zwei Rädern minutenlang über den Asphalt. Mario Cordes war am Sonntag mit seiner Fun- und Action-Stuntshow sowie zwei Monster-Trucks auf einem Supermarkt-Parkplatz in Rheinbach zu Gast.

 Heiße Angelegenheit: Ein Motorradfahrer springt durchs Feuer.

Heiße Angelegenheit: Ein Motorradfahrer springt durchs Feuer.

Foto: Roland Kohls

Der Geruch von verbranntem Gummi mischte sich mit dem von Treibstoff, als Cordes Serien-Limousinen um die eigene Achse kreiseln ließ. Irgendwann fanden sich sogar drei mutige Frauen aus dem Publikum, die auf den Beifahrersitzen in einem schräg stehenden Auto auf zwei Rädern über den Platz balancierten.

"Außer einer Differentialsperre ist keine besondere technische Ausrüstung nötig, nur viel Fahrgefühl", erklärte Cordes. Die Reifen werden prall auf sechs bis sieben Bar aufgepumpt, um die Bodenhaftung zu mindern. Der Asphalt wird vorher gewässert, damit es sich leichter schleudert und weniger Reifenspuren zurückbleiben, so Cordes.

"Mein Sohn findet so was ganz toll", antwortete eine Zuschauerin auf die Frage, was sie hierhergezogen habe. Jan (9) und Arthur (10) waren alleine da. "Wir wollten mal zusehen, wie die so springen", sagte Jan. Damit meinte er Jefki den 13-jährigen Sohn von Cordes, der mit seinem Geländemotorrad atemberaubende hohe Sätze vollführte. Mal hob er freihändig von einer Rampe ab und segelte durch die Luft, mal nahm er zusätzlich die Füße von den Pedalen.

Die Stuntshow von Cordes ist ein Familienunternehmen. Vater Mario (51) und seine Söhne Renaldo (27), Marvin (24) und Jefki (13) fahren. Mutter Barbara führt die Kasse. Einige angestellte Helfer und der französische Fahrer Christian Lemond verstärken das Team. Ähnlich wie Mario Cordes hat auch der älteste Sohn Renaldo bereits im Alter von zwei Jahren auf einem Minimotorrad angefangen, erinnert sich der Vater.

Justin, der jüngste, tritt mit seinen vier Jahren in die Fußstapfen und balancierte auf dem Schoß von Bruder Jefki auf zwei Rädern eines Quads über den Platz. Mario Cordes hat seine Stunts acht Monate lang in einer Schleuderschule in Amsterdam perfektioniert. Eine weitere Station seiner Ausbildung war die Cascadeur-Schule in Paris.

Die riesigen Monster-Trucks, die zum Abschluss andere Autos wie Pappschachteln zermalmten, haben zwischen 450 und 800 PS und Allradantrieb. Sie sind zwischen 4,5 und 5,2 Tonnen schwer und die riesigen Profilreifen bis zu 1,95 Meter hoch. Die Eigenbauten kosten 30.000 bis 50.000 Euro. Sprit sparen kann man damit nicht. Der Verbrauch liegt bei 30 Liter auf 100 Kilometern, aber so weit rollen sie ja fast nie. Mit den berühmten Renn-Vorbildern aus den USA kommen sie nicht ganz mit, räumte Cordes ein.

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