Sternsinger schwärmen aus

THOMASBERG · Sooo viele Könige. Caspar, Melchior und Balthasar sind unterwegs. "Gehet hin in Frieden", sagte Diakon Udo Casel beim Aussendungsgottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Joseph. Mehr als 100 Sternsinger werden in den nächsten Tagen an den Häusern in Thomasberg und Heisterbacherrott klingeln.

 Sie ziehen los: Angeführt von Diakon Udo Casel beginnen die Thomasberger und Heisterbacherrotter Sternsinger ihre Aktion.

Sie ziehen los: Angeführt von Diakon Udo Casel beginnen die Thomasberger und Heisterbacherrotter Sternsinger ihre Aktion.

"Wer anklopft, dem wird geöffnet", sagte Casel. Er ermunterte die Kinderschar: "Das Anklopfen ist Eure Arbeit. Wichtig ist, dass die Herzen geöffnet werden. Ihr gebt zuerst etwas, dann bekommt Ihr etwas zurück. Ihr schenkt die Lieder und den Segen." Zunächst segnete Casel aber die Weisen aus dem Morgenland selbst, auch die Kreide, mit dem sie ihr Zeichen "20*C+M+B+12", Christus mansionem benedicat, an die Türen schreiben werden.

"Die Leute können sich aussuchen, ob sie ein Kreidezeichen möchten oder einen Aufkleber", meinte Johanna (13). "Manchmal reiche ich nicht bis zum Türrahmen. Dann stelle ich mich auf einen Stuhl", erzählte sie. Johanna ist bereits zum sechsten Mal beim Sternsingen dabei. "Es macht Spaß zu singen und damit anderen Kindern helfen zu können." Viele spenden. "Einige geben aber auch nichts. Die bezweifeln manchmal, dass das Geld auch die Armen erreicht. Dann sagen wir: ist in Ordnung und gehen."

Bereits zum vierten Mal trägt auch ihre Schwester Ida (11) ein Gewand der Heiligen Drei Könige. Die Kostüme stammen aus dem Fundus der Pfarrgemeinde. "Manchmal bekommen wir Tee zum Aufwärmen an der Tür. Auch Süßigkeiten. Aber Geld für die Armen ist natürlich besser."

Die Kinder wissen genau, für welche Projekte die Euros sind, die in ihren Spendenbüchsen landen. Ida: "Wir haben einen Film gesehen." Der wurde auch in den dritten und vierten Klassen in der Schule gezeigt. Auch evangelische Kinder machen mit. Adrian, Thierry und Marc beispielsweise. "Je mehr dabei sind, umso besser", sagte Marcs Mama. Adrian (9) mimt den Balthasar, Thierry (9) den Melchior. Von 44 Bezirken konnten die meisten mit jeweils drei Sternsingern und einem Begleiter besetzt werden.

Die restlichen Bezirke werden dann aufgeteilt. Darum kümmert sich Küsterin Andrea Keck, die die Organisationsfäden in der Hand hat. Unterstützt wird sie von Udo Casel, Ulla Czaja und Marianne Ramscheid. 25 Kommunionkinder, eine Pfadfindergruppe, eine Gruppe der evangelischen Gemeinde und etwa 60 Ministranten sind im Einsatz.

Einen ersten Testlauf hatten die Mädchen und Jungen gleich im Anschluss. Zufällig war gerade Seniorenkaffee im Pfarrheim. Dort zeigten die Kinder, dass sie ihre Sternsingerlieder beherrschen. "Seht ihr unsern Stern dort stehen, helles Licht in dunkler Nacht?" Und es gab auch gleich etwas in die Sammelbüchsen. Welch ein Auftakt.

Bis zum 15. Januar sind die Könige in Thomasberg und Heisterbacherrott unterwegs. Am Samstag, 7. Januar, ist um 17 Uhr in Thomasberg eine Familienmesse mit den Sternsingern.

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