Stichflamme verletzt zwei Mitarbeiter schwer

Störungen im Stromnetz des Bonner Petruskrankenhauses aktivieren Notstromaggregat - Hubschrauber landet auf der Poppelsdorfer Allee

  Der Hubschrauber,  der einen Schwerverletzten nach Köln brachte, landete mitten auf der Poppelsdorfer Allee.

Der Hubschrauber, der einen Schwerverletzten nach Köln brachte, landete mitten auf der Poppelsdorfer Allee.

Bonn. Bei einem schweren Unfall im Petruskrankenhaus wurden am Donnerstagmorgen zwei Mitarbeiter des Hauses schwer verletzt, einer lebensgefährlich. Eine Stichflamme, die die beiden vermutlich selbst ausgelöst hatten, fügte ihnen schwere Verbrennungen zu.

Ein Rettungshubschrauber brachte den Schwerstverletzten in eine Spezialklinik in Köln-Merheim. Der andere wurde mit einem Rettungswagen nach Köln gebracht.

Der Hubschrauber landete auf einer Wiese in der Poppelsdorfer Allee und zog so viele Schaulustige an. Die Polizei sperrte während der Rettungsarbeiten einen Teil des Bonner Talwegs und der Poppelsdorfer Allee ab. Staus hielten sich aber in Grenzen.

Wie es zu der Stichflamme in einer Trafoanlage des Krankenhauses kam, ist noch nicht abschließend geklärt. Nach Angaben der Krankenhausleitung kam es gegen 7 Uhr zu Störungen in der Stromversorgung des Hauses am Bonner Talweg. Daraufhin sei das Notstromaggregat angesprungen. Beim Zurückschalten auf Normalstrom sei es dann zu Problemen gekommen; das Notstromaggregat habe sich nicht mehr ausgeschaltet.

Die Mitarbeiter - beide Elektriker - wollten in einem Kellerraum an der Trafostation eine Überprüfung vornehmen. Zusätzlich war eine Wartungsfirma bereits alarmiert. Dann ereignete sich die Explosion. Nach ersten Ermittlungen des Amtes für Arbeitsschutz haben die beiden Mitarbeiter im Alter von Ende 30 und Anfang 50 die Explosion selbst ausgelöst. Das sagt der Sprecher der Behörde in Köln, Harald Günther.

Um 8.40 Uhr ging der Alarm bei der Feuerwehr ein. Sie rückte aufgrund der unklaren Lage mit einem Großaufgebot an. "Um im Zweifel das Krankenhaus evakuieren zu können", so Thomas Böckeler vom Presseamt.

Löschen musste die Feuerwehr dann aber nicht im Krankenhaus, sondern an einem kleinen Trafo in der Königsstraße, an dem es fast zeitgleich einen Kurzschluss gegeben hatte. Anwohner hatten die Feuerwehr alarmiert.

Ein Zusammenhang zwischen den beiden Einsätzen ist nach Angaben von Stadtwerke-Sprecher Werner Schui nicht auszuschließen - aber auch nicht erwiesen. Zu den Problemen sei es durch einen leichten Stromabfall in der näheren Umgebung des Krankenhauses gekommen, berichtet Schui. Das habe aber zu keinerlei Schäden geführt. Auch im Krankenhaus war die Stromversorgung immer gewährleistet.

Ein weiterer Einsatz hielt die Feuerwehr wenig später in Atem. In einer Wohnung im Lievelingsweg war gegen 9.40 Uhr eine Waschmaschine in Brand geraten. Drei Personen mussten mit Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden.

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