Studentin macht sich für Bildung stark

Mit 21 Jahren ist Jessica Frömbgen aus Waldorf die jüngste Landtags-Kandidatin in Rheinland-Pfalz. Sozusagen das "Polit-Küken", das 2009 bei der FDP und den Jungen Liberalen eintrat.

 Wenn es ihre Zeit zulässt, sitzt Jessica Frömbgen gerne mit einem Buch und einem Tee an der frischen Luft.

Wenn es ihre Zeit zulässt, sitzt Jessica Frömbgen gerne mit einem Buch und einem Tee an der frischen Luft.

Foto: Martin Gausmann

Waldorf. Mit 21 Jahren ist Jessica Frömbgen aus Waldorf die jüngste Landtags-Kandidatin in Rheinland-Pfalz. Sozusagen das "Polit-Küken", das 2009 bei der FDP und den Jungen Liberalen eintrat.

Noch im selben Sommer wurde die blonde junge Frau in den Bad Breisiger Verbandsgemeinderat gewählt, übernahm dort den Fraktionsvorsitz, avancierte zur FDP-Ortsverbandsvorsitzenden, bekleidet das Amt der stellvertretenden JuLi-Vorsitzenden und ist seit 2010 Mitglied im Kreisvorstand.

Extra Der Wahlomat zur Landtagswahl in Rheinland-PfalzWenn sie sich am 27. März dem Votum der Bürger des Wahlkreises 13 stellt, um in den Landtag einzuziehen, weiß die engagierte junge Frau, die noch bei ihren Eltern lebt und in Bonn Politikwissenschaft und Soziologie studiert, sehr wohl, dass ihr Bezirkslistenplatz 10 kaum Aussicht auf Erfolg hat.Doch Jessica Frömbgen ist eine Kämpferin: "Man muss Fuß fassen. Ich werde auch nach dem 27. März für meine Ziele eintreten." Gerade die Möglichkeit, sich als junge Frau einzubringen, habe ihr den Eintritt in die FDP leicht gemacht. "Das ist nicht nur ein Lippenbekenntnis. Versierte Politiker wie Brüderle, Mertin oder Bauckhage stärken uns Nachwuchspolitikerinnen den Rücken", so Frömbgen.

"Frauen Power in der FDP" heißt da auch ein Flyer im Bezirk Koblenz, in dem allein sechs Frauen - und damit die Hälfte der Direktkandidaten - porträtiert werden. Dass Jessica Frömbgen, die gerne kocht und Fan des 1. FC Köln ist, sich das Thema Schulen auf die Fahne geschrieben hat, liegt sicher auch daran, dass es gerade mal zwei Jahre her ist, dass sie das Bad Neuenahrer Are-Gymnasium nach einem bilingualen Abi mit der Note 1,9 verließ.

"Ich wollte immer selbst anpacken können, belegte den Sozialkunde-Leistungskurs und fand Guido Westerwelle sympathisch", erklärt Frömbgen ihre Motivation. Am Are wurde sie für besondere soziales Engagement ausgezeichnet. Erstaunlich ist, dass ihre Mitschüler sie bereits als Politikerin sahen und ihr ins Abi-Buch schrieben: "Du bringst Deutschland zu Ruhm und Ehre" oder "Du wirst einen großen Konzern leiten und mit 30 jüngste Bundeskanzlerin."

Neben einer guten Kinderbetreuung, so Frömbgen, sei ein attraktives Schulsystem im Kreis wichtig. "Ich bin für den Erhalt der Gymnasien und total gegen eine von Rot-Grün gewünschte Einheitsschule. So wie die Kinder verschieden sind, so vielfältig sollte auch das Schulangebot sein."

Sie fordert auch die Einführung von Schuluniformen: "Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl, macht Kinder aus sozial schwächeren Verhältnissen nicht zu Außenseitern. Auch die Förderung der Integration von Kindern mit Migrationshintergrund hat durch einheitliche Schulkleidung eine größere Chance", argumentiert die Liberale, die in ihrer Freizeit auch Uniform trägt: die der Blau-Roten Funken Bad Breisig.

Die Integration von Menschen anderer Herkunft liegt Frömbgen am Herzen: "Sie gehören zur Vielfalt dazu. Rheinland-Pfalz ist ein Zuwanderungsland. Und auch sie brauchen gleiche Bildungs- und Berufschancen." Daher gibt es ihr Wahlprogramm im Internet auch auf Türkisch und Russisch, "weil die Bürger die Info haben sollen, auch wenn nicht alle wählen können".

Die Kandidatin setzt auf junge, frische Politik, die Kinder und Jugendliche mitbestimmen können: "Das ist das beste Mittel zur Vorbeugung von Politikverdrossenheit." Da sie weiß, dass Jugendliche im Netz unterwegs sind, spielen für sie Plattformen wie Twitter oder Facebook eine wichtige Rolle.

Das heißt nicht, dass sie nicht auch mit ihren Eltern Rita und Ewald Frömbgen und Freunden Wahlplakate kleben geht. Momentan ist Jessica Frömbgen im Dauereinsatz. Sie hat viele Aktivitäten auf Eis gelegt, nur eine bleibt als festes Ritual bestehen: "Der Samstag ist Fußballtag mit Papa."

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