Swisttaler Jugendring droht das Aus

Swisttal · Steht der Kinder- und Jugendring Swisttal e.V. vor dem Aus? "Das ist gut möglich", sagt dessen Vorsitzender René Pelzer.

 Wichtiges Angebot: Der Swisttaler Kinder- und Jugendring unterhält drei Offene Türen in der Gemeinde, zum Beispiel die Offene Tür im Alten Kloster in Heimerzheim.

Wichtiges Angebot: Der Swisttaler Kinder- und Jugendring unterhält drei Offene Türen in der Gemeinde, zum Beispiel die Offene Tür im Alten Kloster in Heimerzheim.

Foto: Wolfgang Henry

Da bei der jüngsten Vollversammlung mangels Interessenten kein neuer Vorstand gewählt werden konnte, hat Pelzer für den 10. Januar 2012 erneut zur Vollversammlung eingeladen.

Aus beruflichen Gründen wollen er selbst, Maria Hartmann und Inge Kreb-Kiwitt nur noch als Beisitzer im Vorstand mitarbeiten. "Wir haben zwar nach Leuten Ausschau gehalten, die für den Vorsitz infrage kommen, doch bis heute hat sich keiner gemeldet", sagt Pelzer. Finde sich auch am 10. Januar niemand, stehe der Verein vor dem Aus. Er werde dann zwar noch nicht aufgelöst. Dies würde dann bei einer erneut einzuberufenden Versammlung geschehen.

Ein Ende des Vereins muss laut Pelzer aber nicht das Ende der Offenen Türen in Swisttal bedeuten. Die könnten unter neuer Trägerschaft weitergeführt werden. Pelzer erklärt das geringe Interesse an der Vorstandsarbeit so: "Das ist mit viel Arbeit und großer Verantwortung verbunden. Schließlich bezahlen und verwalten wir auch sechs Angestellte."

Seit Anfang 2011 ist der Vorstand bereits auf der Suche nach Kandidaten für die Neuwahl des Vorstandes, die im Mai angestanden hätte, dann aber mangels Kandidaten auf Oktober verschoben wurde. Außerdem standen wichtige Aufgaben an: die Organisation des Kinder- und Jugendtages, die zweiwöchige Sommerferien-Aktion der Offenen Treffs und zwei einwöchige Feriennaherholungen im August.

Ein weiterer Grund für eine Verschiebung war der Arbeitsbeginn der beiden neuen Mitarbeiter in den Offenen Treffs ab April 2011. Parallel dazu liefen Vorbereitung und Realisierung verschiedener Projekte: Musikprojekt, Neukonzipierung von Flyern und Plakaten, Gestaltung einer Hütte, Internetprojekt, Hausaufgabenbetreuung an einer Grundschule, Mädchentreff.

Die Vollversammlung verlief ziemlich ernüchternd. "Außer dem Vorstand und unseren Mitarbeitern sind nur vier weitere Mitglieder des Jugendrings gekommen", berichtet Pelzer. Dabei sind 34 Vereine und zwölf Einzelpersonen Mitglied im Jugendring.

Pelzer erinnert weiter daran, dass an der Gründungsversammlung im Februar 2001 im Dorfhaus in Ludendorf mehr als 70 Personen teilgenommen hatten.

Nun sucht der Vorstand vor der außerordentlichen Vollversammlung am 10. Januar Männer und Frauen, die sich um folgende Aufgaben kümmern: Konzeptionelle und praktische Arbeit, rechtliche und finanzielle Gewährleistung (Haushaltsplan, Nachweis und Abrechnung aller Kosten), Offene Kinder- und Jugendarbeit in drei Offenen Treffs, Organisation von Feriennaherholungen und Kinder- und Jugendtagen, Vertretung der Interessen und Bedürfnisse junger Menschen, Arbeitgeber für vier Sozialarbeiter und zwei weitere geringfügig beschäftigte Arbeitnehmer, Mieter und Betreiber der drei Objekte der Offenen Treffs, Zusammenarbeit und Vernetzung sowie Pflege von Verbindungen.

Pelzer bedauert, dass er die "zeitintensive Arbeit" nicht fortführen kann: "Wir machen unsere ehrenamtliche Arbeit gerne und aus Überzeugung. Wir haben vieles gemeinsam erreicht und viel Spaß gehabt. Deswegen möchten fast alle derzeitigen Vorstandsmitglieder auch dem künftigen Vorstand, allerdings in anderer Funktion, angehören und den Verein weiter unterstützen."

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