Caritas-Jugendhilfe-Gesellschaft (CJG) St. Ansgar Tagesgruppe im neuen Domizil

HENNEF · Die Betreuung in der Gruppe erspart vielen Kindern den Aufenthalt im Heim: Der wichtigste Satz des Tages kam von Jerome (10): "Ich begrüße Sie ganz herzlich - das Kuchenbüfett ist eröffnet."

 Blumen von Geschäftsführerin Juliane Bommert gibt es für die pädagogischen Teams.

Blumen von Geschäftsführerin Juliane Bommert gibt es für die pädagogischen Teams.

Foto: Klaus Elsen

Jerome gehört zu den sechs Kindern, die derzeit in der Tagesgruppe Hennef der Caritas-Jugendhilfe-Gesellschaft (CJG) St. Ansgar betreut werden. Und die hat jetzt ein neues Domizil. Zur Einweihung des Hauses an der Kaiserstraße waren Kinder, Eltern, Betreuer, Vertreter der Caritas, der Stadt Hennef und sogar der Polizei gekommen.

In der Tagesgruppe werden in enger Zusammenarbeit mit dem Hennefer Jugendamt Kinder von sechs bis zwölf Jahren betreut, die Hilfe bei der Bewältigung der Anforderungen durch Schule, Familie und Gesellschaft benötigen. Nach der Schule treffen sich die Kinder mit dem Betreuer-Team um Gruppenleiter Dieter Krawietz.

Neben Hausaufgaben und dem gemeinsamen Essen stehen Gespräche, Aktionen, Spiele und pädagogische Angebote auf dem Programm. Abends fahren die Kinder, die im allgemeinen Sprachgebrauch als schwer erziehbar gelten, dann nach Hause zu ihren Familien. Gäbe es die Tagesgruppe nicht, wären die meisten der Kinder wegen ihrer Probleme in einem Heim gelandet.

"Wir arbeiten mit einem Drei-Säulen-Modell: Eltern, Schule und Freizeit", sagte Krawietz. Mit Eltern und Schulen arbeiten die Pädagogen der CJG eng zusammen und helfen den Kindern mit gezielten Angeboten, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. Trotz eines steigenden Bedarfs an Plätzen in Tagesgruppen sieht Krawietz seine Arbeit positiv. "Weit mehr als die Hälfte der Kinder kehrt nach einer gewissen Zeit in ihre Familien zurück und braucht uns nicht mehr. Unser größter Erfolg ist, wenn wir überflüssig werden."

Jonny Hoffmann, Leiter des Hennefer Jugendamtes, lobte die gute Zusammenarbeit mit der CJG St. Ansgar. Die Stadt unterstützt die Arbeit jährlich mit 180 000 Euro. "Müssten die Kinder stationär in Heimen untergebracht werden, käme uns das viel teurer. Aber viel wichtiger ist, dass die Kinder betreut werden und dennoch in ihrem normalen Umfeld bleiben können."

In dem Haus Kaiserstraße 13 ist auch die ebenfalls von St. Ansgar getragene ambulante sozialpädagogische Erziehungshilfe (Aspe) von Leiterin Nina Bürvenich und ihrem Team untergebracht. Das Aspe-Team leistet eine ähnliche Arbeit wie die Tagesgruppe. Allerdings gehen die Helferinnen auch in die Familien. Daneben bieten sie eine umfangreiche Beratungspalette an, die sich auch an Jugendliche und ihre Familien richtet. Seit einigen Jahren hat Aspe auch eine Beratungsstelle in Siegburg.

"Die Ziele unserer Arbeit sind insbesondere die Stärkung des Familiensystems und die individuelle Förderung der Kinder", so Karin Masermann, Bereichsleiterin bei St. Ansgar. "Eltern und Kinder sollen durch gezielte Beratung, Förderung und Unterstützung befähigt werden, selbstständig den Anforderungen des Alltags gerecht zu werden."

St. Ansgar

Die Caritas-Einrichtung mit Hauptsitz in Hennef-Happerschoß betreibt seit vielen Jahren ein pädagogisches Heim und verschiedene Wohngruppen in stationärer und teilstätionärer Unterbringung für Kinder und Jugendliche. Daneben gibt es in Happerschoß eine eigene Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung.

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