Therapie soll Täter helfen

39-Jähriger erhält in Siegburg Bewährungsstrafe wegen Kinderpornografie

Siegburg. (eiu) Ein Jahr auf Bewährung wegen des Besitzes kinderpornographischer Schriften und Bilder lautete am Dienstag das Urteil von Richter Ulrich Wilbrand für einen 39-jährigen Troisdorfer.

Bei einer Hausdurchsuchung im November hatten Beamte auf seinem Notebook mehr als zehntausend Dateien und Fotos mit kinderpornografischem Inhalt entdeckt.

Auf die Spur des Mannes führte die Ermittler ein Mädchen. Die unter 14-Jährige war mit ihren Eltern zur Polizei gegangen und hatte den Beamten erzählt, dass der Troisdorfer in seiner Wohnung Fotos von ihr gemacht habe.

Zwar waren diese Bilder nicht pornographisch und harmlos im Vergleich zu den Fotos, die auf seinem Rechner sicher gestellt wurden, gleichwohl führte ihn diese Anzeige auf direktem Wege auf die Anklagebank. Blauäugig und naiv sei der Angeklagte laut Wilbrand, weil er scheinbar nicht ermessen könne, inwieweit er als Konsument solcher Bilder die Mädchen zu Opfern mache.

Für den Angeklagten sprach, dass er sich geständig zeigte, auf die Rückgabe des Notebooks und weiterer Datenträger verzichtete und nicht vorbestraft war. Immer tiefer sei er in diese Geschichte laut Einlassung seines Verteidigers hineingerutscht. "Ich finde Kinder halt nett", gab der 39-Jährige zu Protokoll.

"Die dürfen alles bei mir." Wilbrand vermutete bei dem Angeklagten ein tieferes, psychologisches Problem, das es zu behandeln gilt. "Ich empfehle Ihnen, sich innerhalb der nächsten sechs Monate in eine Therapie zu begeben, damit wir uns nicht wiedersehen", sagte der Richter und formulierte damit die wichtigste Bewährungsauflage für den Verurteilten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort