Wildunfälle in Kreis Ahrweiler Tipps zum richtigen Verhalten im Straßenverkehr

KREIS AHRWEILER · Zwei vom Scheinwerferlicht grell aufleuchtende Augenpaare auf einem Wildwarnplakat schauen den Fahrzeugführer an. Die Umrisse des Rehwildes, das mitten auf der Fahrbahn steht, werden sichtbar. Wer hat diese Plakate nicht schon am Fahrbahnrand stehen sehen? Eine von vielen Maßnahmen, die Anzahl der Wildunfälle zu reduzieren und insbesondere der Appell, seine Geschwindigkeit in diesem Bereich zu reduzieren.

 Kollision mit Folgen: Wie hier auf einem Archivbild, müssen Wildtiere Unfälle mit Autos meist mit dem Leben bezahlen.

Kollision mit Folgen: Wie hier auf einem Archivbild, müssen Wildtiere Unfälle mit Autos meist mit dem Leben bezahlen.

Foto: dpa

6405 Verkehrsunfälle mit Wild wurden 2011 im Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz registriert. Dabei wurden acht Menschen schwer und eine Person leicht verletzt. Mit 240 Kollisionen haben auch die Bundesautobahnen im Präsidialbereich ihren Anteil an den Wildunfällen. Nach der polizeilichen Auswertung der Verkehrsunfälle ist jederzeit Wildwechselzeit. Besonders auffällig bei der Anzahl sind jedoch das Frühjahr und der Herbst.

Um besser auf die plötzliche Konfrontation mit dem Tier vorbereitet zu sein, fasst die Polizei daher wichtige Verhaltensregeln und Informationen zusammen: Besonders stark betroffen sind Straßen, die durch die im Kreis Ahrweiler reichlich vorhandenen Waldgebiete führen beziehungsweise in freien Lagen.

Gerade in den vergangenen Jahren registrierte die Polizei aber auch zunehmend Unfälle in Stadt- oder Ortsnähe, manchmal sogar innerorts. Wildwechsel ist zu jeder Tageszeit möglich, zeitliche Schwerpunkte bilden allerdings die frühen Morgen- und Abendstunden. Die Tiere sind selten alleine unterwegs. Wenn ein Reh die Fahrbahn gekreuzt hat, sollte man sich auf weitere Tiere einstellen.

Besonders Wildschweine sind häufig in Rotten unterwegs. Die Empfehlungen der Polizei lauten: "Halten Sie den Fahrbahnrand auf Außerortsstraßen im Blickfeld. Sehen Sie Wild am Fahrbahnrand oder auf der Straße, gehen Sie vom Gas runter und blenden Sie sofort das Licht ab. Verscheuchen Sie das Wild mit Hupen. Weichen Sie nur aus, wenn dies gefahrlos möglich ist. Kollisionen mit Wildtieren verlaufen für den Autofahrer fast immer glimpflicher als ein Ausweichmanöver, das im Gegenverkehr, im Straßengraben oder an einem Baum endet. Halten Sie immer genügend Abstand zum Vorausfahrenden."

Und wenn es dann doch passiert: "Unbedingt zuerst die Unfallstelle sichern, wenn möglich, Fahrzeug von der Straße fahren. Schalten Sie die Warnblinkanlage ein und stellen Sie das Warndreieck in ausreichender Entfernung, auf Schnellstraßen mindestens 200 Meter vor dem Hindernis, bei unübersichtlichen Stellen wie Kurven oder Kuppen noch weiter, auf. Wenn das Wild sich in den Straßengraben oder das angrenzende Feld geschleppt hat, den Fundort beziehungsweise den Kollisionsort markieren. Kreide befindet sich in jedem Verbandskasten."

Damit werde dem Jagdpächter das Aufspüren des Tieres erleichtert. "Verletzte Tiere nicht anfassen und sich fernhalten. Verständigen Sie die Polizei, die den Verkehrsunfall aufnimmt. Die Polizei benachrichtigt auch den Jagdpächter. Eine Wildunfallbescheinigung für die Versicherung erhalten Sie von der Polizei oder dem Jagdpächter", so der Aufruf.

Polizeihauptkommissar Jens Dommeck, Leiter des Sachbereichs "Verkehr" im Polizeipräsidium Koblenz, appelliert: "Nehmen Sie die Verkehrsschilder Wildwechsel sowie Wildwarnplakate sehr ernst, denn sie stehen insbesondere dort, wo mit starkem Wildwechsel zu rechnen ist. Reduzieren Sie Ihre Geschwindigkeit und fahren entsprechend vorsichtig an solchen Stellen. Nur so sind Kollisionen mit einem Stück Wild und die schweren Folgen zu verhindern."

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