Türsteher der Siegburger Diskothek Steffi muss vor Gericht

SIEGBURG/BONN · Obwohl inzwischen geschlossen, bleibt die Siegburger Diskothek Steffi im Gespräch: Ein Türsteher muss sich u.a. wegen Totschlags verantworten.

Obwohl inzwischen geschlossen, bleibt die Siegburger Diskothek Steffi im Gespräch: Die Staatsanwaltschaft hat jetzt einen 34 Jahre alten Türsteher wegen acht gewaltsamen Übergriffen auf Besucher angeklagt - in einem Fall sogar wegen versuchten Totschlags. Daher wird sich der mehrfach vorbestrafte und in Untersuchungshaft sitzende Kölner demnächst vor der Schwurgerichtskammer des Bonner Landgerichts verantworten müssen.

Besonders schlimm hat es offenbar einen damals 17-Jährigen am frühen Morgen des 6. Februar 2011 getroffen: Das körperlich weit unterlegene Opfer soll gegen fünf Uhr von dem Angeklagten zur Seite genommen worden sein.

Der Türsteher habe vorgegeben, mit dem Minderjährigen reden zu wollen. Dann soll er einen Arm um den 17-Jährigen gelegt und mit ihm um eine Ecke gegangen sein. Dort verpasste der 33-Jährige dem Teenager laut Anklage mehrere Ohrfeigen und trat ihn bewusstlos. Dann soll der Türsteher weggegangen sein - und sein Opfer einfach liegengelassen haben.

Neben dem versuchten Totschlag wird dem 33-Jährigen in diesem Fall auch eine sogenannte Aussetzung zur Last gelegt, da er das Opfer in eine hilflose Lage versetzt und dann alleine gelassen habe. Doch der Türsteher bestreitet diesen Vorfall laut Anklage. Er habe mit dem Zusammenschlagen des 17-Jährigen nichts zu tun gehabt. Er wird jedoch von zahlreichen Zeugen belastet.

Ein hinzu geeilter Zeuge hatte sich schließlich um den Teenager gekümmert. Diesem war durch die Prügelattacke das Trommelfell geplatzt. Offenbar leidet der Geschädigte seitdem unter einem teilweisen Hörverlust.

Neben weiteren Attacken auf Besucher soll es der Angeklagte - mit sieben Kollegen - am 12. Mai 2010 gleich mit zehn Soldaten des Wachbataillons aufgenommen haben. An der Garderobe war es zu einer wilden Schlägerei gekommen. Offenbar, weil ein 30 Jahre alter Soldat seine über den Arm hängende Jacke nicht wie gefordert an der Garderobe abgeben wollte. Der 30-Jährige soll daraufhin zu Boden geschlagen und bewusstlos getreten worden sein.

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