Übergriff in der Badewanne

Bonner Gericht verurteilt 27-Jährigen wegen sexuellen Missbrauchs zu drei Jahren Haft

Bonn. So ganz scheint es der Angeklagte nicht glauben zu wollen. Bei der Urteilsverkündung der zweiten Großen Strafkammer schüttelte er nur den Kopf und wischte sich die Tränen aus den Augen. Zu drei Jahren Haft wegen schweren sexuellen Missbrauchs wurde jetzt ein 27-jähriger Ehemann und Vater zweier Kinder verurteilt.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der gebürtige Albaner am 13. Januar dieses Jahres seine siebenjährige Nichte in der Badewanne zuerst in sexueller Weise berührte und später vergewaltigte ( der GA berichtete). Der mehrfach vorbestrafte Angeklagte bestritt die Tat stets und behauptete, er habe seine Nichte lediglich gewaschen.

"Die Aussage des Mädchens war immer glaubhaft, für seine Darstellung sprach außerdem die Dokumentation des Krankenhauses", betonte der Richter. Die Mutter war mit dem Mädchen, nachdem es sich ihr anvertraut hatte, in die Klinik gefahren. Dort wurden Rötungen und Schwellungen im Genitalbereich festgestellt.

Die Tat sei vom Angeklagten zwar nicht von langer Hand geplant gewesen, sondern er hatte "eine sich bietende Gelegenheit genutzt", wie der Richter ausführte. Dass er die Badezimmertüre verschlossen hatte, beweise, dass er das gemeinsame Bad zu einem sexuellen Übergriff nutzen wollte. Auch die anschließende Androhung von Schlägen, falls das Kind etwas erzähle, sah das Gericht als erwiesen an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
In Walporzheim verreist ein ganzer Bahnhof
Fachwerkbau soll im Freilichtmuseum Kommern wieder aufgebaut werden In Walporzheim verreist ein ganzer Bahnhof
Zum Thema
Aus dem Ressort