Kommentar Umweltschutz: Mehr Mut!

Gerade in der Kommunalpolitik zeigt sich oftmals der Unterschied zwischen Ordnungs- und Realpolitik, zwischen Theorie und Praxis. Es ist einfach, eine wünschenswerte Regelung zu fordern. Sie dort, wo sie letztlich Realität werden soll, durchzusetzen, ist da weitaus mühsamer. Vor allem, wenn man sich diejenigen, die dagegen Sturm laufen und ihre Einzelinteressen vertreten, als Wähler warmhalten will.

Dies gilt geradezu beispielhaft für das Thema Umweltschutz, im konkreten Fall in Königwinter für den Schutz von Bäumen. Die Kommunalpolitiker, das fällt auf, tun sich dort sehr schwer, Maßnahmen zu ergreifen, die den wertvollen Baumbestand wirkungsvoll schützen. Da wird das allseits beliebte Argument des Bürokratismus bemüht, ist die Rede von einem übertriebenen Reflex als Reaktion auf einen Einzelfall.

Was aber bei aller vehement vorgetragenen Argumentation durchscheint: Man will niemanden vor den Kopf stoßen. Nicht den Nachbarn, der sein Haus erweitern, nicht den Investor, der ein Baugrundstück nach Gutdünken vorbereiten will. Und die Bäume? Die können nicht reden (und wählen).

Mehr Mut haben da schon vor Jahren die Bad Honnefer bewiesen. Sie werden ihre Baumschutzsatzung in Kürze sogar überarbeiten und verschärfen. Und beweisen auf diese Weise wahre Heimatliebe.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort