Kommentar "Unser Dorf hat Zukunft" - Gegen den Trend

Es sind gerade die Dörfer, die angesichts der demografischen Entwicklung vor ganz besonderen Herausforderungen stehen. Auch wenn es dort noch eher preiswertes Bauland gibt, sorgen nicht zuletzt die hohen Benzinpreise, fehlende Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, längst geschlossene Bäckereien und Lebensmittelgeschäfte und das vielfach weniger breit gefächerte Schul- und Bildungsangebot dafür, dass junge Familien lieber die Urbanität suchen.

Dem muss gegengesteuert werden. Der Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" kann einen Teil dazu beitragen, dass die kleinen Orte nicht ausbluten, sondern am Leben bleiben. Das geht nur, wenn es einen hohen Identifikationsgrad der Einwohner mit ihrer Heimat gibt, wenn Zusammenhalt und Miteinander gelebt werden.

Menschen müssen im ländlichen Raum auch alt werden können, müssen in ihrem vertrauten Umfeld bleiben dürfen, ohne die letzten Lebensjahre in einem Seniorenheim in der entfernt gelegenen Stadt verbringen zu müssen. Da, wo die Wurzeln des Lebens sind, muss auch ein Leben in der Gemeinschaft mit seiner erforderlichen Infrastruktur möglich sein.

Die am Landeswettbewerb beteiligten Dörfer haben (vor allem in ehrenamtlicher Arbeit und mit beispielhaften Initiativen) bereits viel geleistet, um Menschen an ihre Heimat zu binden. Sie begreifen dies als Chance, ihre Zukunft zu gestalten. Wohl wissend, wie schwer es ist, sich gegen den Trend der Zeit zu stellen.

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