Fall Ellinghausen Unter Einfluss von Medikamenten
BORNHEIM-WIDDIG · Der im Juni vergangenen Jahres unter mysteriösen Umständen gestorbene Heinz-Werner Ellinghausen hatte Medikamente in einer erheblichen Menge eingenommen. "Die Menge lag nicht mehr im therapeutischen Bereich", sagte Oberstaatsanwalt Robin Faßbender auf Anfrage des GA. "Es könnte sich dabei um die Todesursache handeln."
Darauf lässt das Ergebnis der Obduktion des Leichnams von Ellinghausen schließen, das inzwischen vorliegt. Ob die Medikamenteneinnahme mit todesursächlich oder todesursächlich gewesen sei, könne aber nicht mehr abschließend geklärt werden, so Faßbender. "Es ist kein Fremdverschulden festgestellt worden", teilte der Oberstaatsanwalt weiter mit.
Der Fall Ellinghausen hatte viel Aufsehen erregt und einige Rätsel aufgegeben. Das Haus des 52-Jährigen an der Sankt-Georg-Straße in Bornheim-Widdig war in der Nacht zum 7. Juni 2011 gegen 3 Uhr morgens explodiert und völlig ausgebrannt. Die Ermittler gingen zunächst davon aus, dass Ellinghausen Selbstmord begangen hatte. Denn sein Haus sollte an eben diesem Tag zwangsversteigert werden. In der Garage neben dem Haus fand die Feuerwehr vier leere Benzinkanister.
Bis zum Mittag des 7. Juni vermuteten sie, dass der Mann unter den Trümmern begraben liegt. Doch als die Polizei zwei Leichenspürhunde einsetzte, um den Toten zu finden, wurde klar, dass dort mit hoher Wahrscheinlichkeit niemand liegt. Wo aber war Hauseigentümer Ellinghausen?
Schnell traten Details zu den Problemen des Mannes zutage
Die Polizei tappte zunächst im Dunkeln. Schnell traten Details zu den Problemen des Mannes aus Widdig zutage: Ellinghausen soll in großen finanziellen Schwierigkeiten gesteckt haben, die Staatsanwaltschaft Bonn ermittelte seit 2008 gegen ihn in seiner Eigenschaft als Gerichtsvollzieher.
Er soll Geld in fünfstelliger Höhe unterschlagen haben. Ein Nachbar berichtete, Ellinghausen habe wenige Stunden vor der Explosion Möbel aus der Wohnung geschafft. Tagelang wurde nach Ellinghausen gefahndet. Das Haus drohte einzustürzen, deshalb ließ die Stadt es abreißen. In den Trümmern wurde weiter nach Hinweisen gesucht. Der Verdacht auf eine per Fernzünder herbeigeführte Explosion eines Benzingemischs verhärtete sich.
Zwei Wochen später dann gab es zumindest in einer Frage Gewissheit: Heinz-Werner Ellinghausen ist tot. Die Leiche des Widdigers wurde auf dem Maasdeich bei Roermond aufgefunden. Die Todesursache war unklar. Zur Obduktion wurde der Leichnam des Bornheimers schließlich aus den Niederlanden nach Deutschland überführt. Geklärt werden sollte vor allem, ob ein Gewaltverbrechen auszuschließen ist.
Diese Frage ist nun geklärt: "Es ist keine Einwirkung durch Dritte festgestellt worden", fasste Faßbender zusammen. Ein Strafverfahren gegen Ellinghausen war bereits eingestellt worden, als seine Leiche in den Niederlanden gefunden worden war.