Unter Strom

Kommentar

Energie kommt nicht bloß aus der Steckdose. Energie ist auch ein lukratives Geschäft, bei dem Konzerne wie Kommunen ihren eigenen Profit suchen. Der Stadtwerke-Deal zwischen Rheinenergie und Troisdorf ist ein gutes Beispiel dafür. Allerdings auch ein Geschäft, das an widerstreitenden Interessen scheitern wird.

Wir Powern für Troisdorf. Mit diesem Slogan werben die Stadtwerke schon seit langen. Damit sich das auf lange Sicht nicht ändert, der Standort und die Arbeitsplätze gesichert werden, sollte die profitable städtische Tochter unter das Dach des Kölner Versorgungskonzerns schlüpfen. Und Troisdorf wollte dabei auch noch reichlich Geld verdienen.

Doch daraus wird wohl nichts. Weil die Politiker in der Domstadt dem neuen Juniorpartner keinen Sitz im Aufsichtsrat des Konzerns zubilligen wollen und weil der Kreis verhindern will, dass Rheinenergie über die BRS quasi durch die Hintertür Einfluss in der Region bekommt. So werden die Troisdorfer Pläne zwischen Dom und Kreishaus zerrieben.

Der geplante Verkauf der BRS-Anteile an Köln war von Beginn an ein Hemmnis, weil die Troisdorfer nicht alleine entscheiden können. Der Kreis, namentlich Landrat Frithjof Kühn, hat seine eigenen Vorstellungen von der energiepolitischen Zukunft der Region. Erst soll der regionale Zusammenschluss - unter Führung des Kreises - kommen, dann soll ein strategischer Partner gesucht werden. Der dürfte am Schluss Rheinenergie oder Rhenag heißen, viel mehr Alternativen wird es nicht geben.

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