"Unterkunft der Feuerwehr ist eine Zumutung"

Stadt schlägt Mischnutzung für die freien Räume des ehemaligen Seniorentreffs in Dransdorf vor - Freiwillige Feuerwehr und Politiker sind dagegen - Nur an einer Stelle Schimmel entdeckt

  Zusätzliche Räume  benötigt die Ketteler-Schule. Aber auch die Feuerwehr könnte die Räume des einstigen Seniorentreffs gut brauchen.

Zusätzliche Räume benötigt die Ketteler-Schule. Aber auch die Feuerwehr könnte die Räume des einstigen Seniorentreffs gut brauchen.

Foto: Engels

Dransdorf. Feuerwehr oder Ketteler-Schule: Immer noch nicht entschieden ist die Frage, wer von beiden Einrichtungen die leerstehenden Räume der ehemaligen Seniorenbegegnungsstätte in der Dransdorfer Burg nutzen kann. Zwar hatte die Stadtverwaltung der Bezirksvertretung vorgeschlagen, der Grundschule die Räume zur Verfügung zu stellen, doch vertagten die Politiker auf ihrer jüngsten Sitzung das Thema.

Grund: Die CDU hatte von Bürgern erfahren, dass die Räume mit Schimmelpilz befallen sein sollen. Deshalb beantragte die CDU, dass die einstige Begegnungsstätte auf Schadstoffbelastung untersucht werden sollen, bevor eine Entscheidung über die Nutzung der Räume gefällt werde.

Die Antwort liegt inzwischen auf dem Tisch, erfuhr der GA jetzt: Bis auf einen Flecken an der Wand, an der einst eine Einbauküche stand, sei kein Schimmelbefall festgestellt worden. Dieser Fleck werde umgehend beseitigt, hieß es aus dem Stadthaus.

Der Ketteler-Schule wäre es mehr als recht, könnte sie künftig dauerhaft über diese Räume verfügen. So arbeiten neben dem regulären Unterricht verschiedene Künstler regelmäßig mit den Kindern an einem Musik-Projekt, das von der MU-SE-Stiftung ins Leben gerufen worden.

Auch würden die Räume dringend für den Sprachförderunterricht gebraucht - viele Kinder der Schule stammen aus sozial problematischen Verhältnissen und bedürfen einer besonderen Förderung, so Schulleiterin Angela Strack.

Der Kompromissvorschlag der Verwaltung, die Feuerwehr könne abends die Räume nutzen, decke sich auch mit ihren Vorstellungen. "In Zeiten knapper Kassen muss man halt enger zusammenrücken", meint die Pädagogin.

Doch für die Feuerwehr ist das keine akzeptable Lösung. Ihre viel zu enge Unterkunft in der Burg - eine etwa 30 Quadratmeter große Wohnküche - entspreche ohnehin nicht der Unfallverhütungsvorschrift, weiß die Dransdorfer Stadtverordnete Inge John (CDU).

Deshalb fordern sie und ihre Fraktion, die Verwaltung solle Vorschläge machen, welche Möglichkeiten es zur besseren Unterbringung der Feuerwehr gibt. Abgesehen von der "moralischen Verpflichtung" der Stadt gegenüber der Freiwilligen Feuerwehr, sei diese Unterkunft für eine 32-köpfige Mannschaft eine Zumutung und entspreche in keiner Weise dem Bonner Standort.

Auch ihr Kollege von der SPD, Ratsfraktionschef Wilfried Klein, hält eine Mischnutzung der Räume in der Burg nicht für praktikabel. Vielmehr müsse darüber nachgedacht werden, eine Lösung in der Nähe des Schützenhauses zu finden, eventuell durch Containerräume oder durch einen Neubau. Da wiederum stelle sich die Frage, wer das angesichts der leeren Kassen bezahlen soll.

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