Unternehmer plant eine Wasserskianlage
Franz Limbach will den "Freizeitdruck" auf den Eschmarer See in Troisdorf kanalisieren - Rundkurs, Kiosk, Toiletten und Parkplätze sind vorgesehen - Landschaftsbehörde fordert ein Gesamtkonzept
Troisdorf. Eine Wasserskianlage auf dem Eschmarer See bei Troisdorf will der Kiesunternehmer Franz Limbach errichten. Den Plan verfolgt Limbach schon lange, wobei allerdings zahlreiche Abstimmungs- und Genehmigungverfahren einzuhalten sein, da der Eschmarer See in einer ökologisch besonders schützenswerten Wasserschutzzone liegt. Doch jetzt nimmt das Vorhaben konkretere Formen an. Nachdem die Stadt Troisdorf eine noch recht vage gehaltene Bauvoranfrage an die Untere Landschaftsbehörde beim Kreis gestellt hatte, beschäftigte sich am Donnerstag in nicht-öffentlicher Sitzung Troisdorfs Umweltausschuss mit dem Thema.
Seit Jahren steht der Eschmarer See im Mittelpunkt unterschiedlicher Interessen. Zum einen baggert hier Kiesunternehmer Franz Limbach weiterhin nach dem so genannten Trockenverfahren Kies ab. Auf der anderen Seite ist der durch die Abgrabungsarbeiten entstandene See mit seinen rund 35 Hektar insbesondere in der warmen Jahreszeit beliebter Ausflugsort für Schwimmer und Wassersportler.
Nicht immer unbedingt zur Freunde von Limbach und des dort ansässigen Paddelclubs "Pirat", die auch in diesen Tagen wieder Unmengen von Müll einsammeln und entsorgen mussten. Prinzipiell ist das Betreten des Geländes für Unbefugte ohnehin verboten. Ein Grund mehr für ihn, den Freizeitdruck auf den See mit einer Wasserskianlage zu kanalisieren. Geplant sind ein etwa 700 Meter langer Rundkurs, ein Kiosk, Toiletten, rund 50 Parkplätze, wobei die Anfahrt zum See von der EL 332 erfolgen soll.
Auch eine Handvoll Arbeitsplätze könnten dort entstehen. Geht es nach dem Unternehmer, könnte die Anlage bereits im kommenden Frühjahr in Betrieb gehen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Behörden mitspielen. In Troisdorf stehen dafür die Zeichen gut: Am Donnerstag prüfte der Planungsausschuss Limbachs Bauvoranfrage. Wie zu erfahren war, steht die Stadt der Idee des Unternehmers sehr positiv gegenüber. Auch SPD und CDU signalisierten in der Sitzung am Donnerstag Unterstützung für das Projekt. Die Grünen sind dagegen.
Allerdings müsse der Antragsteller nun noch weitere Unterlagen beschaffen. Diese betreffen in erster Linie Informationen, wie die Qualität des Gewässers geschützt werde, hieß es weiter.
Auch die Kreisverwaltung, die vor allem aus Umwelt- und Wasserschutzaspekten maßgeblich für die Genehmigung der Anlage ist, sieht noch eine Menge Klärungsbedarf. Hier gibt es noch einige Bedenken, wie Umweltdezernent Michael Jaeger auf Anfrage mitteilte. Ein Bauvoranfrage der Stadt Troisdorf habe daher seine Untere Landschaftsbehörde im Mai erst einmal wieder zurückgeschickt.
"Der Plan ist noch zu wenig konkret", sagte Jaeger. Dabei verweist er etwa auf mögliche Entsorgungs- und Parkplatzprobleme. "Wir werden erst entscheiden, wenn uns der Unternehmer ein Gesamtkonzept vorlegt."