Viele Überschwemmungen Unwetter sorgt für hunderte Einsätze in der Region

Bonn/Region · Am Freitagabend ist ein Unwetter über das Rheinland hinweggezogen. Vor allem im Rechtsrheinischen kam es zu zahlreichen Überschwemmungen. Die Einsatzkräfte mussten hundertfach ausrücken.

Zahlreiche Überschwemmungen in der rechtsrheinischen Region
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Zahlreiche Überschwemmungen in der rechtsrheinischen Region

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Foto: Ralf Klodt

Wie vom Deutschen Wetterdienst zuvor angekündigt, ist am Freitag ein Unwetter über Bonn und die Region hinweggezogen. Am Abend kam es vielerorts zu Regen und Gewittern, die zu größeren Überschwemmungen führten und örtlich für erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen führten. Auch in der Nacht ließ das Einsatzgeschehen nicht nach.

Hundertfach mussten die Einsatzkräfte in Bonn und der Region ausrücken. Auf dem Parkplatz des Möbelhauses Müllerland, Josef-Dietzgen-Straße, in Hennef hat die Feuerwehr eine provisorische Leitstelle eingerichtet und dort die Einsatzfahrzeuge gesammelt, um sie in der vom Unwetter besonders betroffenen Region einzusetzen. Laut der Einsatzleitung wurden bis etwa 22 Uhr rund 220 Einsätze in die Umgebung gefahren. Nach GA-Informationen wurden bis in die Morgenstunden an die 500 Einsätze von dort aus koordiniert.

Ein Krisenstab wurde eingerichtet und das Technische Hilfswerk (THW) unterstützt die Feuerwehren aus dem Rhein-Sieg-Kreis.

Rhein-Sieg-Kreis

  • In Siegburg sind in der Heinrichstraße aufgrund des Grundwasserdrucks mehrere Gullideckel aus der Fassung gedrückt worden. Der Autoverkehr musste daher umgeleitet werden. Nur Busse können die tief liegende Stelle noch passieren. Teilweise haben Anwohner mit Warnwesten heranfahrende Pkw Zeichen gegeben, nicht über die überschwemmte Heinrichstraße weiter zu fahren.
  • In der Kurhausstraße in Hennef wurden Straßenzüge zu reißenden Gewässern. Auch auf der Dürresbachstraße bildeten sich zeitweise tümpelartige Wasserflächen, die den Verkehr erheblich einschränkten. Aktuell sollen alle Verkehrsteilnehmer diese Örtlichkeiten vorsorglich meiden. Bis in den Samstagmorgen koordinierte die Feuerwehr einen Großteil der rund 430 EInsätze im Stadtgebiet Hennef, sagte ein Feuerwehrsprecher. Zahlreiche Keller seien vollgelaufen und Hänge abgerutscht.
  • Auch Niederkassel vermeldete wahre Sturzbäche. Keller liefen voll und musste leer gepumpt werden.
  • In Lohmar hat ein Blitzeinschlag zu einem Brand in einer Garage geführt. Die örtliche Feuerwehr konnte aber eine Ausweitung des entstandenen Feuers unterbinden.

Siebengebirge

  • Im Gewerbegebiet in Oberpleis kam es aufgrund der starken Regenfälle zu massiven Überschwemmungen auf den Straßen, mehrere Gewerbebetriebe und ein Baumarkt wurden überflutet. Ein Bach trat über die Ufer und wurde zu einem reißenden Fluss. Die tiefen Lagen entlang des Pleisbaches waren besonders betroffen, unter anderem das Gewerbegebiet und die Industriehallen.
  • Auch in Königswinter musste Sirenenalarm ausgelöst werden, weil es auf vielen Straßen zu gefährlichen Überschwemmungen kam.
  • Auf der Siegburgerstraße in Uthweiler sammelten sich die Wassermassen auf Höhe der Buchholzer Straße. Viele Keller liefen voll. Die Straßen müssen von Schlamm und Geröll befreit werden. Die Ortsdurchfahrt Uthweiler war nicht mehr passierbar. Bis zu 50cm hoch stand hier das Wasser auf der Straße. Durch die Wassermassen angehobene Gullideckel stellten durch offene Schächte eine zusätliche Gefahr dar.
  • Unterstützt wurde die Feuerwehr durch den Baubetriebshof der Stadt Königswinter.

Eifel/Voreifel

Bilder: Aufräumarbeiten nach Starkregen und Unwetter in  Oberpleis
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Aufräumarbeiten im Gewerbegebiet Oberpleis nach dem Unwetter

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Foto: Ralf Klodt
  • An der L 281 zwischen Altendorf und Hilberath hat sich ein Bus eine Ölleitung aufgerissen und dadurch Diesel verloren. Offenbar war ein Gullideckel durch den Wasserdruck nach oben geschossen und hatte den Bus von unten touchiert.

Kölner Norden

  • Auch der Kölner Norden wurde von heftigen Gewittern mit Starkregen getroffen. Die Einsatzkräfte waren mit großer Personalstärke vor Ort und pumpten Keller leer und säuberten Straßenzüge. In der Neustadt-Nord war nach einem Blitzeinschlag ein Dachstuhl in Brand geraten. Mit dem Einsatz von Drehleitern konnte die Feuerwehr den Brand schnell unter Kontrolle bringen. Personen wurden nicht verletzt. Es kam zudem zu erheblichen Störungen im Stadtbahnverkehr.
  • In den äußeren nördlichen Kölner Stadtteilen Esch, Pesch und Auweiler wurden über 500 Einsätze gefahren, um vor allem voll gelaufene Keller und Erdgeschosswohnungen leer zu pumpen.
  • Der Starkregen führte bei der KVB zu erheblichen Störungen im Bahnverkehr. Auch Busverbindungen waren betroffen

Düsseldorf

  • In Düsseldorf wurde ein zwölfjähriges Mädchen verletzt. Nach einem Blitzeinschlag in der Nähe ihres Fahrrades wurde sie von einem Auto angefahren und schwer verletzt.
(ga)
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