Vandalismus in Brenig

Mülleimer und Bänke abgerissen - Ortsvorsteher appelliert an Jugendliche und deren Eltern

Vandalismus in Brenig
Foto: Lannert

Bornheim-Brenig. Der Breniger Ortsvorsteher Heinrich Hönig ist richtig sauer: "Da kämpft man jahrelang für den Ort, verschönert hier, werkelt da, alle Bürger freuen sich, und dann kommen da einige Jugendliche und schlagen alles kaputt."

Natürlich ist der 60-Jährige stolz auf Brenig: Im vergangenen Jahr hat der 2 353-Einwohner-Ort auf dem Rücken der Ville noch beim 22. Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" unter 1 055 Dörfern den vierten Platz belegt. Käme die Jury jetzt durch den Ort, wäre das höchstwahrscheinlich nicht der Fall.

An verschiedenen Stellen sind Beschädigungen zu sehen, die zu einem solchen Titel nicht passen. "Seit Wochen, wenn nicht Monaten, geht das so", klagt der Ortsvorsteher. Sobald das Wetter schöner wird, kämen die Jugendlichen auf den Dorfplatz. "Nichts gegen Jugendliche, wir freuen uns doch über die Jugend, aber nicht, wenn sie anfängt zu randalieren". Das sei immer zur späten Stunde der Fall.

"Dann kommt Alkohol ins Spiel, und schon kippen die Mülleimer, fliegen die Blumenkästen durch die Gegend." Am Jugendheim habe es vor Wochen angefangen, beschwert sich Hönig. "Da wurden die Mülltonnen abgerissen." Wenig später gingen die Scheinwerfer an der Kirche Sankt Evergislus zu Bruch, der Basketballkorb am Dorfplatz sei abgerissen worden, die Tischtennisplatte wüst beschmiert.

Ein knappes Dutzend Jugendlicher treibe in Brenig sein Unwesen, beschreibt Hönig. Der stellvertretende Bürgermeister hat versucht, mit den Jugendlichen zu reden. "Was würdet ihr denn denken, wenn ich hier mit einem Kasten Bier sitzen würde und herumpöbelte?" habe er sie gefragt.

Das wäre das Allerletzte, das mache man als älterer Mensch doch nicht, sei die Antwort gewesen. Die Jugendlichen hätten versprochen, sich anständig zu benehmen. Wenig später sei auf dem Friedhof die Wasserleitung abgebrochen worden, Bänke seien abgerissen und auf den Dorfplatz transportiert worden. Auch die Berieselungsanlage eines Landwirtes sei der Jugend zum Opfer gefallen. "Diese Gewalttaten sind einfach nicht nötig", ist Hönig erzürnt.

Natürlich muss sich der Christdemokrat auch die berechtigten Beschwerden anderer Bürger anhören, die das traurige Spiel sehen und nachts hören. Und jetzt riss dem Ortsvorsteher der Geduldsfaden, als auch noch Bürger attackiert wurden: Er lobt die Familie von Josef Breuer, die sich liebevoll für den Ort einsetzt, "Blumen pflanzt und Blumenpatenschaften übernommen hat".

Sieben Blumenkästen wurden am vergangenen Wochenende durch die Zerstörungswut der alkoholisierten Jugendlichen beschädigt, "die Breuers, die das verhindern wollten, wurden böse beleidigt". Da habe er die Polizei gerufen, sagt Hönig. Die Beamten seien aber gegenüber strafunmündigen Jugendlichen auch relativ hilflos, weiß der Ortsvorsteher.

Jetzt bleibe ihm nur noch, an die Eltern der Jugendlichen zu appellieren, ihre Sprösslinge ins Gebet zu nehmen. "Denn zum letzten Mittel greifen und ein Hausverbot für den Dorfplatz aussprechen, möchte ich nur sehr ungern", sagte am Montag Heinrich Hönig. Er will dies aber tun, "wenn nichts anderes hilft".

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