Verfahren gegen Müller wird eingestellt

Der frühere Beueler Bezirksverwaltungsstellenleiter arbeitet jetzt für ein Maklerbüro

Beuel. Das Verfahren der Bonner Staatsanwaltschaft gegen den früheren Leiter der Beueler Bezirksverwaltungsstelle, Claus Werner Müller, wegen des Verdachts der Untreue wird nach etwa zweijähriger Ermittlung eingestellt ( der GA berichtete).

Nach GA-Informationen gibt es bei der Stadt Bonn eine Anfrage der Staatsanwaltschaft, ob sie damit einverstanden ist. Im Presseamt wollte man das weder dementieren noch bestätigen. Elke Palm: "Über Personalangelegenheiten geben wir keine Auskünfte."

Dem 59-Jährigen, der seit 1. Mai 2004 Pensionär ist, hatte das Rechnungsprüfungsamt vorgeworfen, etliche Spenden am städtischen Haushalt vorbeigeleitet und eigenmächtig darüber verfügt zu haben. Die Prüfer des städtischen Fachamts stellten in ihrem umfassenden Bericht fest, dass der Oberverwaltungsrat nachträglich Kassenbelege und andere Unterlagen aufbereitet haben soll.

Laut Bericht führte er eine schwarze Kasse, aus dem vor allem die Beueler Weiberfastnacht finanziert wurde. Außerdem soll sich Müller bei seinem Bürgermeisterwahlkampf 1999 in Bad Hönningen nicht nur städtischer Ressourcen bedient, sondern auch recht großzügig mit Taxischeinen hantiert haben. Wenn sowohl die Stadt als auch das Amtsgericht einverstanden sind, wird die Staatsanwaltschaft die Akte Müller schließen.

Müller wirbt unterdessen mit seinem guten Namen für die Limbach Immobilien. Seit kurzem arbeitet er für das Bonner Maklerhaus. Müller bestätigte das: "Es geht mir nicht ums Geldverdienen - soviel darf ich eh nicht dazu verdienen -, sondern darum beschäftigt zu sein", sagte Müller, der von der Absicht der Staatsanwaltschaft noch nichts wusste.

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