Versetzung des Funkturms hat begonnen

"Der Turm muss da weg" - so nennt sich die Bürgerinitiative im Wohngebiet "Am dicken Stein", die sich seit fast zwei Jahren für die Versetzung des Digitalfunkmasts auf dem Gelände der Bundespolizei einsetzt.

 Am Haken: Der Funkmast auf dem Gelände der Bundespolizei wird Stück für Stück abgebaut und versetzt.

Am Haken: Der Funkmast auf dem Gelände der Bundespolizei wird Stück für Stück abgebaut und versetzt.

Foto: Roland Kohls

Swisttal-Heimerzheim. "Der Turm muss da weg" - so nennt sich die Bürgerinitiative im Wohngebiet "Am dicken Stein", die sich seit fast zwei Jahren für die Versetzung des Digitalfunkmasts auf dem Gelände der Bundespolizei einsetzt.

Am Montag hieß es: Der Turm kommt da weg. Mit Hilfe eines Spezialkrans machten sich Arbeiter daran, den genau 60,8 Meter messenden Giganten neben den Wohnhäusern abzubauen. Er wird innerhalb des Bundespolizei-Geländes etwa 500 Meter weiter an den Waldrand versetzt, in ein unbewohntes Gebiet. Dafür hatten sich die Initiative, die Gemeinde Swisttal, aber auch Landes- und Bundespolitiker quer durch alle Parteien stark gemacht.

Sowohl der Landesbetrieb Bau und Liegenschaften als auch das NRW-Innenministerium erklärten am Montag auf GA-Anfrage, dass die Arbeiten voraussichtlich Ende November abgeschlossen sind. "Es wird momentan am alten und am neuen Standort parallel gearbeitet", sagte Wolfgang Beus, Sprecher des NRW-Innenministeriums.

Der Mast ist Teil des neuen Digitalfunknetzes für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, zum Beispiel Polizei und Feuerwehr. Laut Beus geht das Netz voraussichtlich 2012 in Betrieb. Der Heimerzheimer Mast bildet darin einen Knotenpunkt. Vor fast genau zwei Jahren war er buchstäblich in einer Nacht- und Nebelaktion auf dem Bundespolizei-Gelände aufgestellt worden, nur rund 50 Meter von den Wohngrundstücken entfernt.

Diese hätten damit, so die Bürgerinitiative, auf einen Schlag ihren Wert verloren. Die Anwohner setzten alle Hebel in Bewegung, um die Versetzung zu erreichen - ein langwieriges Tauziehen mit den beteiligten Behörden. Die Liste der Unterstützer reichte bis hin zu Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU).

Das NRW-Innenministerium erklärte sich vor einem Jahr schließlich bereit, die Verlagerung des Turms zu veranlassen. An den Versetzungskosten beteiligt sich die Initiative selbst. Diese lägen im Moment bei rund 300 000 Euro, so Beus. Den Großteil tragen Land und Bund. Die Gemeinde Swisttal und die Anwohner steuern laut Ministerium jeweils 20 000 Euro bei.

Als am Montagnachmittag das oberste der vier Turmstücke abgenommen worden war, knallten "Am dicken Stein" die Sektkorken. Nachbarn hatten sich spontan zu einer kleinen Feier versammelt. "Die Stimmung ist sehr locker und gelöst", berichtete Ferdi Tempel, einer der Sprecher der Initiative. "Es gab viele Absichtserklärungen. Aber jetzt haben wir endlich ein sichtbares Zeichen, dass es los geht." Für Dezember plant die Bürgerinitiative ein Nachbarschaftsfest.

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