Verteidigungsminister stärkt Grafschaft

130 neue Dienstposten kommen aus Trier und Berlin nach Gelsdorf

Verteidigungsminister stärkt Grafschaft
Foto: Gausmann

Grafschaft. Der Bundeswehrstandort Gelsdorf wird gestärkt. 130 zusätzliche Dienstposten werden eingerichtet. Mit dieser Nachricht wartete jetzt Thomas Kossendey als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium auf.

Hintergrund ist eine Entscheidung von Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) zur Optimierung des Standort-Konzepts. Dem war ein umfangreiches Prüfungsverfahren vorausgegangen. Die neuen Dienstposten auf der Grafschaft bedeuten für andere Standorte Abbau.

So ist es notwenig, bei der Feinplanung des Kommandos Strategische Aufklärung organisatorische Strukturen zu straffen und Fachaufgaben innerhalb des Kommandobereichs neu zuzuordnen. Jung hat deshalb die Auflösung des Fernmeldebereichs 92 in Trier und des Fernmeldeaufklärungsabschnitts 921 in Berlin-Gatow entschieden.

Diese Dienstposten sind künftig auf der Grafschaft angesiedelt und sollen die Auslastung der Liegenschaft optimieren. Damit erhöht sich die Zahl der Bundeswehrstellen in Gelsdorf auf mehr als 900. Das freut Jungs Parteifreund Wilhelm-Josef Sebastian, der sich in der Vergangenheit für die Grafschaft stark gemacht hatte.

Der Wahlkreisabgeordnete aus Dernau erklärte am Donnerstag auf Anfrage des General-Anzeigers: "Die seinerzeit gemachten Versprechungen werden jetzt eingelöst. Es gibt also nicht nur Abbau, sondern auch Zuwachs. Es ist vernünftig, dafür die Liegenschaft Gelsdorf zu nutzen. Es ist eine gute Nachricht, dass dort neue Dienstposten geschaffen werden."

Auch die Grafschafter CDU begrüßt nachhaltig die Entscheidung, neue Dienstposten aus Trier und Berlin nach Gelsdorf zu verlagern. Der CDU-Vorsitzende Michael Schneider verweist darauf, dass sich die Gemeinde Grafschaft durch die Entscheidung pro Bundeswehr im Gewerbegebiet Gelsdorf bereits Ende der 1980er Jahre bewusst gebunden und auf die Ansiedlung von Gewerbe sowie Gewerbesteuereinnahmen in beträchtlicher Höhe verzichtet habe.

Daher sei es im Gegenzug seitens des Bundes mehr als angebracht, die Stärke des Standortes zu erhalten und die nach wie vor unverständliche Umsiedlung des Zentrums für Nachrichtenwesen der Bundeswehr nach Berlin auszugleichen.

"Wir freuen uns über die Entscheidung und werden die neuen Soldaten und zivilen Mitarbeiter auf der Grafschaft und in der Region herzlich willkommen heißen", so Schneider.

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