Von der "großen Lösung" bleibt kaum etwas übrig

Ursprünglich sollte der Bonner Rheinauenpark bis zum Wasserwerk erweitert werden, doch jetzt wird nur die Charles-de-Gaulle-Straße umgebaut - 76 zusätzliche Parkplätze entstehen

Vom Langen Eugen  bis zum Posttower reicht die 610 Meter lange Charles-de-Gaulle-Straße.

Vom Langen Eugen bis zum Posttower reicht die 610 Meter lange Charles-de-Gaulle-Straße.

Foto: Frommann

Bonn. Der Plan von Gottfried Hansjakob war bestechend. Der Münchener Landschaftsarchitekt und "Vater" der Rheinaue wollte im Auftrag der Stadt den Park von seinem nördlichen Ende am Schiffchensee bis zum Wasserwerk neu gestalten. Doch diese "große Lösung" wird auf unbestimmte Zeit nicht verwirklicht. Nun gibt's lediglich ein Mini-Programm: Die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) baut für 1,1 Millionen Euro die Charles-de-Gaulle-Straße um ( der GA berichtete).

Das Hansjakob-Konzept hätte den Abriss des ehemaligen Planungsbüros des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) nördlich des Schiffchensees - dort haben sich inzwischen fünf internationale Organisationen etabliert - und die Beseitigung des angrenzenden Parkplatzes notwendig gemacht; auch die vier Bürocontainer südlich des Langen Eugens hätten verschwinden müssen.

Doch sowohl das frühere BBR-Haus als auch der Parkplatz bleiben der Stadt erhalten. Und obwohl die Bürocontainer und die benachbarte Ladenzeilen nach Angaben eines Sprechers des Bundesfinanzministeriums im kommenden Jahr der Spitzhacke zum Opfer fallen, kann jetzt nur die Umgestaltung der Charles-de-Gaulle-Straße durchgeführt werden.

Was Hansjakob bedauert: "Da es uns gelungen ist, die Grünzonen rund um Posttower und Schürmann-Bau in das Gesamtkonzept zu integrieren, wird deutlich, dass Rheinaue und Gronau eine Einheit geworden sind; die Umsetzung unserer ursprünglichen Pläne, bei der die Charles-de-Gaulle-Straße völlig aufgelöst worden wäre, hätte das Ganze wunderbar komplettiert."

Nun bleibt, von einigen kosmetischen Verschönerungen abgesehen, quasi alles beim Alten. Die 610 Meter lange Straße zwischen Ladenzeile im Norden und Einfahrt zur Posttower-Tiefgarage im Süden wird zunächst aufgerissen, um neue Versorgungsleitungen zu verlegen. Anschließend wird eine 5,60 Meter breite Fahrbahn asphaltiert, die mit sogenannten Verkehrsberuhigungskissen versehen wird, denn die in beide Richtungen befahrbare Straße wird eine Tempo-30-Zone.

Parallel zur Fahrbahn werden insgesamt 98 Parkplätze angelegt, so dass die Straßenflächen insgesamt zwischen 7,60 Meter und 15 Meter breit wird. Am südlichen Ende des großen Parkplatzes fallen 22 Abstellplätze weg, um den bereits bestehenden Fußweg am Posttower bis zur Rheinaue hin verlängern zu können.

Zum Programm gehören ferner neue Lampen entlang der Straße und mehrere Bäume, die aber erst nach Abschluss der Arbeiten, im Frühjahr kommenden Jahres, gepflanzt werden, sagte Ulrich Eilert von der LEG.