Vorbildliche Gemeinschaft

Kommentar

Meckenheim. Es war ein Bild, das Meckenheim so noch nie gesehen hat: 1 700 Schüler und Lehrer setzten am Donnerstag beim Marsch um das Schulzentrum ein beeindruckendes Zeichen gegen Gewalt und für Toleranz und Zivilcourage. Die verkohlten und zusammengesackten Überreste der vor knapp zwei Wochen abgebrannten Turnhalle, an denen ihr Weg vorbeiführte, wirkten dabei wie eine beklemmende Mahnung: So etwas darf nie wieder passieren.

Das Unfassbare, dass Jugendliche dieses verheerende Feuer entfachten, die womöglich ihre Klasse besuchten, mag Schüler wie Lehrer zunächst gelähmt haben. Aber das Entsetzen über diese Tat hat sie sehr bald näher zusammenrücken lassen. Gemeinsam verarbeiteten sie in den vergangenen Tagen ihre Gefühle, entwickelten Gedanken. Es gab kaum eine Unterrichtsstunde, in der Themen wie Integration, Jugendkriminalität, Rassismus keine Rolle spielten.

Mit ihrer in bewundernswerter Geschwindigkeit organisierten, vorbildlich disziplinierten Demonstration sandten die drei Schulen ein deutliches Signal der Solidarität aus: Hauptschule, Realschule und Gymnasium verstehen die Unterbringung unter dem Dach eines Schulzentrums als Chance, ein gewaltfreies soziales Miteinander zu üben, wie es sich alle für die gesamte Gesellschaft wünschen. In diesen Tagen ist die Schulgemeinschaft diesem Ideal näher gekommen denn je.

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