Spende für Meckenheimer Kinderheim 1000 Euro für den Einrichtungsbetrieb

Meckenheim · Finanzspritze für teure Umbauten: Das Kinderheim An der alten Eiche in Meckenheim hat eine Spende von einer Sonnenschutz-Firma aus dem Allgäu bekommen.

 Ein Grund für Freudensprünge: Werner Spring (rechts) von der Firma Reflexa übergab Michael Isack eine Spende für das Kinderheim An der alten Eiche.

Ein Grund für Freudensprünge: Werner Spring (rechts) von der Firma Reflexa übergab Michael Isack eine Spende für das Kinderheim An der alten Eiche.

Foto: Stefan Knopp

Für das, was Werner Spring ins Kinderheim An der alten Eiche mitbrachte, ließ ihn Heimleiter Michael Isack gerne mal aufs Trampolin im Garten. Nun gut, der eigentliche Grund war das Pressefoto, aber die Männer hatten auch ihren Spaß dort. Spring ist Verkaufsleiter der Reflexa-Werke Albrecht GmbH und hatte einen Scheck über 1000 Euro im Gepäck, die der Sonnenschutz-Hersteller für den guten Zweck gesammelt hatte.

Spring stellte bei der Gelegenheit auch fest, dass vieles in der Einrichtung für mehrfach behinderte Kinder und Jugendliche maßangefertigt sein muss. Das Trampolin etwa, erklärte Isack, habe man anders als üblich relativ flach gebaut, und es hat kein Netz. Auf diese Weise könnten auch Kinder, die im Rollstuhl sitzen, eigenständig hinaufgelangen. Das machte einige vorbereitende Maßnahmen nötig: Der Bereich unter der Sprungfläche musste ein wenig ausgehoben und das Trampolin fest im Boden verankert werden. Für solche und viele andere Maßnahmen kann das Heim das Geld gut gebrauchen.

Leben in familienähnlichen Wohngruppen

Eigenständigkeit ist das große Schlagwort der Einrichtung, die eine Schwesterngesellschaft der Evangelischen Jugendhilfe Godesheim ist. „Die Kinder brauchen eine Unterstützung, die ihre Familien nicht mehr leisten können“, sagte Isack. Sie haben komplexe Behinderungen, das heißt, sie sind geistig und oft auch körperlich eingeschränkt und brauchen eine Aufmerksamkeit, die zwei berufstätige Eltern nicht gewähren können. Im Kinderheim leben sie in familienähnlichen Wohngruppen, besuchen Schulen und arbeiten später in den Bonner Werkstätten. Ihnen wird das größte Maß an Partizipation auch im sozialen und kulturellen Bereich ermöglicht, obwohl die meisten Bewohner kaum über kommunikative Fähigkeiten im herkömmlichen Sinne verfügen. Würden sie alleine außerhalb der Einrichtung herumlaufen, würden sie sich kaum verständlich machen können, so Isack.

Die Einrichtung, die auch über einen eigenen Therapiebereich verfügt, wurde bereits 1971 gegründet, damals noch als Familienbetrieb in Rheinbach. 1995 zog das Kinderheim nach Meckenheim um, seit 2006 ist es an die Stiftung der Evangelischen Axenfeld Gesellschaft angebunden. Von der Pandemie hätten die Kinder wenig mitbekommen. „Die Schulschließungen waren für viele wie lange Ferien“, sagte Isack. „Wir hatten gedacht, dass das den Kindern schwerer fällt.“ Vor allem an den eingeschränkten Besuchsmöglichkeiten hätten es die Bewohner gemerkt, dass etwas anders ist – Eltern durften zeitweise gar nicht ins Haus. Corona-Ausbrüche gab es nicht, was vielleicht auch daran lag, dass die Hygienestandards mit Desinfektion und Mundschutz in manchen Bereichen schon vor der Pandemie sehr hoch waren.

Irgendwann hatte die Marketingabteilung von Reflexa angerufen, erzählte der Einrichtungsleiter. Für die alljährliche Spende an eine soziale Einrichtung hatte man nach Wunsch der Chefin des Sonnenschutzherstellers in Günsburg im Allgäu im Internet nach einem Kinderheim gesucht. Man sei auch während der Flut an der Ahr sehr umtriebig gewesen, erzählte Spring. Zum Beispiel hatte man den betroffenen Betrieben, die die Firma beliefert, Material zur Verfügung gestellt, um ihre Arbeit wenigstens im Ansatz wieder aufnehmen zu können.

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