Schließung der Kreissparkasse Warum 1500 Unterschriften für einen Erhalt der Filiale in Hersel nicht ausreichen

Bornheim-Hersel · Die Zukunft der Sparkassenfiliale in Hersel sieht düster aus. Die Ortsvorsteher der davon betroffenen Orte initiierten sogar eine Unterschriftenaktion für den Erhalt. So lief die Übergabe der rund 1500 Unterschriften an die Kreissparkasse:

Ralf Klösges (links) und Sonja Hertel (rechts) von der Kreisparkasse Köln nehmen die Unterschriften entgegen, die die Ortsvorsteher Bernd Marx, Toni Breuer und Christoph Kany für den Erhalt der KSK-Filiale in Hersel gesammelt haben.

Ralf Klösges (links) und Sonja Hertel (rechts) von der Kreisparkasse Köln nehmen die Unterschriften entgegen, die die Ortsvorsteher Bernd Marx, Toni Breuer und Christoph Kany für den Erhalt der KSK-Filiale in Hersel gesammelt haben.

Foto: Axel Vogel

Bornheim-Hersel. Die Würfel sind gefallen: Die Herseler Filiale der Kreissparkasse Köln (KSK) bleibt geschlossen. Daran ändern auch die knapp 1500 Unterschriften nichts, die in Hersel, Uedorf und Widdig in den vergangenen Wochen zusammengekommen sind und die die Ortsvorsteher Toni Breuer (Hersel), Bernd Marx (Uedorf) und Christoph Kany (Widdig) nun Vertretern der KSK in der Rheinstraße überreichten. 18,5 Prozent der 8000 Bürger in den drei Bornheimer Ortsteilen hatten sich mit ihrer Unterschrift für den Erhalt der KSK-Filiale an der Rheinstraße ausgesprochen. Die Liste sollte ursprünglich vor einer Entscheidung übergeben werden, um das endgültige Aus zu verhindert. Eine Hoffnung, die sich nicht erfüllte. Entsprechend verärgert reagierten die Ortsvorsteher und kritisierten die fehlende Kommunikation.

Nur zehn Kunden am Tag

Seit Anfang November, als Unbekannte den Geldautomaten gesprengt hatten, ist die KSK-Filiale geschlossen. In den vergangenen Wochen hatte die Kreissparkasse eine Gefährdungs- und Standortanalyse durchgeführt, die zu besagtem Beschluss führte. Maßgeblich für die Entscheidung war, abgesehen vom hohen Risiko einer erneuten Geldautomatensprengung, auch der Umstand, dass in den vergangenen Jahren immer weniger Kunden das Präsenz-Angebot genutzt haben. Nur zehn Kunden hätten das Angebot laut Statistik der KSK am Tag in Anspruch genommen. „Das ist zu wenig, um solch einen Service aufrechtzuerhalten. Wir hätten irgendwann sowieso darauf reagieren müssen. Die Sprengung hat eine Entscheidung zur Schließung nach vorne verlegt“, erklärte Ralf Klösges, Regionalvorstand Rhein-Sieg-Kreis. Dass die Kunden dadurch an Service einbüßen, glaubt er nicht. Auch viele ältere Kunden würden mittlerweile das Online-Banking nutzen, Corona habe eine verstärkte Digitalisierung der Menschen bewirkt. Viele seien auch bei Beratungen mittlerweile digital unterwegs. „In Zukunft soll Jeder selber entscheiden, welchen Service er nutzen möchte“, so Klösges.

Kooperation mit der Volksbank und mobile Beratungen

Für Personen, die online nicht so geübt sind und Unterstützung benötigen, bietet die Kreissparkasse kostenlose Workshops an. In denen werden Bereiche wie Online-Banking oder digitale Beratungen erklärt. Wer dennoch lieber persönlich den Service vor Ort in Anspruch nimmt, für den steht an der Rheinhalle ab 1. Juni zwei Mal in der Woche (dienstags und donnerstags, 13.30 bis 15.30 Uhr) die Mobile Filiale bereit. Dort können Banküberweisungen und Beratungsgespräche geführt werden. Zur Dauereinrichtung werden nun die Serviceangebote in Bornheim-City (Peter-Fryns-Platz), in Merten und Sechtem. Die Kooperation zwischen KSK und Volksbank läuft weiter, sodass KSK-Kunden auch weiterhin den Automaten in der Herseler Moselstraße gebührenfrei nutzen können. Dort wird demnächst noch ein Kontoauszugsdrucker installiert. Geldabheben ist auch bei der Westfalen-Tankstelle in der Alfred-Bell-Straße, bei Edeka oder an den Automaten in Roisdorf und Waldorf möglich. Breuer interessierte vor allem für die Zukunft von Immobilie und Grundstück an der Rheinstraße, denn beides gehört der Kreissparkasse. „Da sind wir in der Überlegung. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen“, sagte dazu Sonja Hertel, Regionaldirektorin für Bornheim.

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