Dennis Faßbender aus Alfter 20-jähriger hat einen handlichen Fussel-Fänger erfunden

ALFTER · Genau genommen ist Kimba der Ideengeber für das Fluff-Tape. Denn die Haare des Stubentigers auf seiner Kleidung störten Dennis Faßbender. Um das haarige Malheur auf Hemd und Hose zu beseitigen, griff der 20-jährige Alfterer zu Aufklebern, etwa solche, die auf Paketen den Adressaten angeben. Die Sticker erwiesen sich als optimal, um mit der klebrigen Seite Kimbas Haare zu entfernen. Und schnell hatte Dennis Faßbender die Idee, aus der Notlösung ein richtiges Produkt zu entwickeln. Die Initialzündung für "Fluff-Tape - Der kompakte Flusenentferner".

 Ruckzuck sind die Flusen weg: Dennis Faßbender mit seiner Erfindung.

Ruckzuck sind die Flusen weg: Dennis Faßbender mit seiner Erfindung.

Foto: Wolfgang Henry

"Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, dass mein Sohn spinnt", gibt Vater Hans-Jürgen Faßbender freimütig zu. Doch dann habe er sich mit seinem Filius zusammengesetzt und nachgeforscht, ob schon mal jemand diese Idee hatte und wie sich das Projekt realisieren ließe. "Als wir dann festgestellt haben, dass es wirklich kein Flusen-Tape für unterwegs gibt, haben wir beschlossen mal auszuprobieren, ob wir die Idee tatsächlich verwirklichen können", berichtet Dennis Faßbender. Die Alfterer Familie gründete schließlich die 2f-production, um das Produkt an den Kunden zu bringen.

Aber eigentlich macht der 20-Jährige beruflich etwas ganz anderes: Eine Lehre zum Bankkaufmann bestimmt derzeit den Alltag des jungen Erwachsenen. Als besonders kreativ würde er sich nun nicht beschreiben. Und als Tüftler sowieso nicht. "Aber das Fluff-Tape ist so simpel", sagt Dennis Faßbender.

Tatsächlich brauchen Nutzer keine große Bedienungsanleitung: Sofort ist klar, dass die Hand zwischen die beiden Papierblätter gehört. Anschließend wird die Folie auf der einen Seite abgezogen und dann die klebende Seite auf die Stellen mit Flusen gedrückt. Weg sind Haare und Fussel. Bisher waren Kleiderrollen das Mittel der Wahl, um die störenden Fäden auf der Kleidung zu entfernen. Aber die Fluff-Tapes sind handlicher: Sie verschwinden in einer Sakko-Tasche und passen auch in kleine Handtaschen. "Bald soll es auch ein Modell geben, das weiblichen Händen angepasst ist", sagt Dennis Faßbender. Und mit einem anderen Design. Derzeit prangt ein Männeranzug auf dem Fluff-Tape. "Wir haben das Layout bewusst schlicht gehalten", erklärt Hans-Jürgen Faßbender. Schließlich, so glauben sie, kommen ihre Kunden hauptsächlich aus dem Business-Bereich.

Daher haben Vater und Sohn Hotelketten angeschrieben. Nach ihren Angaben gehört zu den potenziellen Kunden die Edel-Herberge Kameha am Bonner Bogen. "Das Fluff-Tape eignet sich auch als Werbeträger. Die Möglichkeit besteht, Logos von Unternehmen darauf abzudrucken", nennt Dennis Faßbender eine Vorstellung, wie sich das Produkt vermarkten und zu Reklamezwecken nutzen ließe.

Bei der Vermarktung hilft dem Duo die Theissen Medien Gruppe aus Monheim. Den Kontakt hatte Hans-Jürgen Faßbender, der im Vertrieb eines Druckunternehmens tätig ist. Die Firma unterstützt die Realisierung auch in finanzieller Hinsicht. Bisher habe die Produktion von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt in einer Auflage von etwa 20.000 Stickern rund 15.000 Euro gekostet. Bis Ende 2013 soll sich zumindest diese Investition refinanziert haben.

Und wenn dann der große Durchbruch da ist und das Fluff-Tape ordentlich Gewinn abwirft? "Dann mache ich trotzdem selbstverständlich erst meine Ausbildung zu Ende", betont Dennis Faßbender. Und dann - mal sehen.

Weitere Informationen stehen auf www.fluff-tape.de

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