Jubiläumsjahr für die Gemeinde 950 Jahre Alfter: Die Fahnen sind gehisst

ALFTER · Alfters Vizebürgermeisterin Luise Wiechert sagte, sie könne sich noch gut an die 900-Jahr-Feier der Gemeinde erinnern, die sie 1967 als Kind erlebte. Das sei ein tolles Fest gewesen. Und sie hoffe, dass sich die heutigen Kinder bei der 1000-Jahrfeier in Alfter in 50 Jahren ebenso gerne an die 950-Jahr-Feier erinnern.

Als weithin sichtbares Zeichen hissten sie und Ortsvorsteher Werner Jaroch am Neujahrstag, unterstützt von Vertretern der Ortsvereine, am Herrenwingert vor der Kulisse des Schlosses drei Fahnen, die auf das Ortsjubiläum hinweisen.

Die mittlere Flagge zeigt das Alfterer Ortswappen: eine rote Zinnenmauer mit einem Turm, darauf ein Schild, das einen gekrönten weißen Löwen zeigt. Nachdem die Fahnen hoch im kalten Wind flatterten, dankte Wiechert den Organisatoren: Ein solches Fest sei wichtig für die Identifikation mit dem Ort.

Erstmals wurde Alfter, damals noch „Aluetra“ im Jahr 1067 in einer Urkunde erwähnt. Laut dem Kölner Gelehrten Gelenius leitet sich der Ortsname vom römischen Namen Albanus Vetus ab.

Für die Organisation des Festprogramms ist der Ortsausschuss unter dem Vorsitz von Werner Jaroch verantwortlich. Die Festwoche inklusive Großkirmes dauert vom 14. bis 19. September. Beim Festakt am Freitag, 15. September, werden der Chor Sankt Matthäus Alfter, die Prinzengarde, die Gruppe „Saach hür ens“ und die Cortingas mitwirken. Für Samstag, 16. September, ist ein Rheinischer Abend, unter anderen mit Willi Wilden, den Bläck Fööss und Sibbeschuss vorgesehen.

Die Festmesse am Sonntag, 17. September, wird der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki zelebrieren. Nach dem Festumzug tritt der Bergische Jung Willibert Pauels auf. Der Montag ist der Tag der Schulen, Kindergärten und Jugendabteilungen der Vereine. Am Abschlusstag, Dienstag, 19. September, spielt die Big Band des Landesmusikorchesters NRW. Ein Höhenfeuerwerk ab 22 Uhr beendet die Feierlichkeiten.

Ort erstmals 1311 als Alfter bezeichnet

Bereits vor der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1067 war der Raum der heutigen Ortschaft Alfter besiedelt. Das belegen Funde aus der Jungsteinzeit, der Metallzeit und insbesondere aus der Römerzeit. Die Urkunde, in der Alfter erstmals erwähnt wird, zählt das Eigentum des Stiftes Sankt Georg zu Köln auf. Darunter befanden sich auch Weinberge in „Aluetra“ oder „Alwetra“. Als Alfter wird der Ort erstmals 1311 bezeichnet.

Die Ritter von Alfter hatten auch das Erbmarschallamt des Kölner Erzbistums seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts inne, eines der höchsten Ehrenämter in der mittelalterlichen Verwaltungshierarchie. Wie auf der Homepage der Gemeinde Alfter weiter erläutert wird, wurde dieses Amt Mitte des 15. Jahrhunderts auf die Salm-Reifferscheidt-Linie übertragen, welche durch Heirat 1445 in den Besitz des Lehens gelangte und in deren Besitz sich bis heute das Schloss Alfter befindet.

Der Ortsteil Witterschlick wird erstmals in einer Urkunde im Jahre 965 erwähnt, während der Ortsteil Oedekoven sogar auf eine über 1200-jährige Tradition zurückblicken kann.

In direkter Nachbarschaft zum Schloss und zur Kirche liegt das Haus der Alfterer Geschichte. Das Gebäude wurde 1938/39 als katholisches Jugendheim errichtet. Bis in die 1970er Jahre diente es der katholischen Pfarrjugend für Ausstellungen und Veranstaltungen jeglicher Art.

Der Förderverein „Haus der Alfterer Geschichte e.V.“ hat seit seiner Gründung im März 2009 die Unterhaltung und den Betrieb des der Pfarrgemeinde Sankt Matthäus gehörenden Gebäudes sowie Teile der angrenzenden Freilandflächen übernommen. Im Haus sind zahlreiche Dokumente zur Alfterer Ortsgeschichte zu sehen.

Weitere Infos bietet die Homepage: www.hdag.info.

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