Katholische Landjugendbewegung Abenteuerspielplatz begeistert Kinder in Alfter

ALFTER-OEDEKOVEN · Wie jedes Jahr organisiert die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) Oedekoven einen Abenteuerspielplatz für Sechs- bis 13-Jährige. Zum Programm gehören auch Sportturniere und Workshops.

Die Mittagssonne steht über den 22 Holzhütten, die auf der Wiese neben der Oedekovener Dreifachturnhalle aufgebaut werden. Die Gebäude werfen zwar lange Schatten, aber die meisten Mädchen und Jungen tragen dennoch Kappen und cremen sich ordentlich mit Sonnenschutz ein. Die Atmosphäre ist locker, gelöst, sommerlich. Überall sind Hammerschläge und Kinderlachen zu hören.

Wie jedes Jahr organisiert die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) Oedekoven mit Hilfe von rund 60 Betreuern und vier Leitern den Abenteuerspielplatz (ASP) für Sechs- bis 13-Jährige. Dieser findet während der ersten beiden Wochen der Sommerferien statt. „Das ist einfach eine super Alternative zum Sommerurlaub. Vor allem auch für Familien, die eine Ferienbetreuung für ihre Kinder suchen und sich nicht freinehmen können”, erklärt die 22-jährige Katharina Vianden, Pressesprecherin der KLJB. Für sie ist es das neunte Jahr als Betreuerin. „Dazu kommt“, ergänzt Leiterin Sarah Jonen (19), „dass die Kinder kaum Heimweh haben, weil sie wissen, dass sie abends immer wieder zurück zu ihrer Familie kommen.”

Hinter dem ASP steht ein eingeschweißtes Team. „Die meisten Betreuer waren schon als Kind mit dabei. Damals haben mir die Betreuer imponiert. Ich dachte: Das will ich auch 'mal machen”, blickt Vianden zurück. Viele nehmen sich extra Urlaub oder verschieben ihre Klausuren, um sich zu engagieren. Das wird auch belohnt: Am letzten Tag des vergangenen ASP erhielt das Team bereits die ersten Anmeldungen für das diesjährige Projekt.

„Uns macht das allen total viel Spaß. Aber am schönsten ist es, wenn es vor allem den Kindern Freude bereitet. Glückliche Kinder – das ist es einfach”, sagt Vianden stolz. Leiter Max Pinsdorf (24) betreut seit zehn Jahren den ASP und war davor jedes Jahr als Kind dabei. Er freut sich am meisten „auf den Abbau am Ende”, verkündet er und fängt an zu lachen. „Nein, Quatsch, das gehört zwar mit dazu, ist aber auch anstrengend. Die Gemeinschaft bedeutet mir viel, darauf freue ich mich immer.“

"Höher, weiter, schneller"

Die Hütte der Betreuer, die als Richtwert für die Kinderbauten dient, hat drei Stockwerke und ist laut Jonen „bisher fünf oder sechs Meter hoch. Da kommt aber noch einiges drauf”. Vianden erzählt, dass das Motto bei den Teilnehmern mittlerweile „höher, weiter, schneller” lautet. Denn genau dies wird auch prämiert. Jonen: „Am Ende küren wir die größte, stabilste und die kreativste Bude. Der Gewinner bekommt eine Box voll mit Süßigkeiten und eine Urkunde.” Dies steigert den Ehrgeiz und die Bereitschaft, an der Holzhütte weiterzuarbeiten.

„Natürlich hat nicht jedes Kind ununterbrochen Lust, zu hämmern. Deswegen bieten wir noch Sportturniere und einen Tanz- und Kreativworkshop an”, sagt Vianden, während ein Fußball knapp an ihr vorbeirollt. Die zehnjährige Hanna und ihre Freundin Alessia (11), die beide bereits zum dritten Mal mitmachen, hören kurz auf zu hämmern und erklären ihre Baupläne: „Wir machen diesmal zwei Hütten, die mit einer Brücke und einem Tunnel verbunden werden.“ Solange der Tunnel nicht unterirdisch gegraben wird, sollte dieser kreativen Idee nichts im Wege stehen.

Auch Simon (12) berichtet, dass er „schon das Erdgeschoss, das erste Stockwerk und Teile vom Dach” fertiggestellt hat und seine Hütte „auf jeden Fall noch viel höher“ wird. Er kann sich auch vorstellen, bald selbst Betreuer zu sein, da er immerhin zum fünften Mal dabei ist und das Budenbauen einfach toll findet. Seinem kleinen Bruder David mache es hingegen „viel mehr Spaß, die Betreuer zu ärgern”, statt einer zu werden.

Am letzten Tag des ASP steht es den Bauherrinnen und -herren frei, ob sie eine Nacht im selbsterrichteten Eigenheim schlafen oder nach dem bunten Abend lieber nach Hause gehen wollen. Diese „große Party für kleine Leute”, wie sie Vianden nennt, stellt mit einem ausgiebigen Essen und jeder Menge Überraschungen den krönenden Abschluss der beiden Wochen dar.

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