Aufnahmestopps am Hoftheater Alfter Alanus Hochschule sucht noch immer einen Sponsor

ALFTER · Das Alfterer Hoftheater der Alanus Hochschule präsentiert mit „Der Wutbürger“, „Antigone Reloaded“ und „Made in Alfter“ seine neuen Produktionen. Wegen eines Aufnahmestopps müssen die Inszenierungen ohne Studenten des ersten Jahrgangs auskommen.

Erstmals werden bei den Inszenierungen des Hoftheaters Alfter nur die zweiten bis vierten Alanus-Studienjahrgänge auftreten. Denn im Oktober wurden die Aufnahmeverfahren künftiger Schauspielstudenten ausgesetzt. Der Grund: Der Hauptsponsor der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft – die Software AG Stiftung aus Darmstadt – zog sich im vergangenen Jahr aus der Finanzierung dreier Studiengänge zurück. Einer davon war der Studiengang Schauspiel. In der Konsequenz wurden wegen fehlender Mittel keine neuen Studenten aufgenommen.

Die Zukunft der Schauspielausbildung in Alfter brachten denn auch Dominik Schiefner, Leiter des Fachgebiets Schauspiel, und Gode Japs als Vorsitzender der „Rampe“, des Vereins zur Förderung des Schauspiel-Nachwuchses, bei der Vorstellung der Frühjahrs-Produktionen noch einmal zur Sprache. So appellierte Japs an die entsprechenden Gremien und an die Stiftung der Hochschule, sich ihrer Verantwortung zu stellen. „Die Kuratoriumsmitglieder sind für das Finden eines neues Sponsors zuständig, damit die Schauspiel-Ausbildung in Alfter fortgesetzt werden kann“, unterstrich Japs.

Verein Rampe: Kuratoriumsmitglieder sollen sich engagieren

Denn davon ist auch letztlich das 2012 gegründete Hoftheater abhängig, bei dem die Studenten Bühnenerfahrungen sammeln und das an der Hochschule Erlernte öffentlich zeigen können.

Ein Konzept, das ankommt, wie die Anfang des Monats fast ausverkaufte Premiere des von Michael Schwarzmann und Diana-Maria Breuer bearbeiteten Stücks „Der Wutbürger“ (der GA berichtete) zeigt. Nach Motiven von Ferdinand Raimunds „Der Alpenkönig und Menschenfeind“ werden Stilmittel der Commedia dell'arte mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen verbunden und zeitgenössisch interpretiert. Zu sehen ist das Ganze im Großen Saal des Johannishofs (Campus I) am Lohheckenweg am Freitag und Samstag, 8. und 9. Februar, jeweils ab 19.30 Uhr sowie am Sonntag, 10. Februar, um 18 Uhr. Karten zu 13 Euro, ermäßigt 6,50 Euro, sind unter 0 22 22/93 21 12 47 erhältlich.

Auch Aufführungen in der Beueler Brotfabrik

Dagegen laufen zurzeit noch die Proben des dritten Studienjahrs zu „Antigone Reloaded“ unter der Regie des in Theaterkreisen sehr bekannten Michael Funke mit Musik von Schiefner. Die Premiere steht am Freitag, 8. März, 19.30 Uhr, im Großen Saal des Johannishofs an. Weitere Aufführungen sind vom 9. März bis 7. April geplant, unter anderem auch in der Beueler Brotfabrik. Was verbindet US-Präsident Donald Trump, den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Viktor Orbán, Ministerpräsident von Ungarn, mit Thebens einstigem Machtmenschen Kreon? Mit dieser Frage haben sich die Studenten beschäftigt.

Ebenfalls im März begeben sich Studenten verschiedener Studienjahre unter dem Motto „Made in Alfter“ in selbst verfassten Theaterszenen, installativen Performances und Filmprojekten auf die Suche nach ihrem künstlerischen Ausdruck. Termine sind am Dienstag und Mittwoch, 26. und 27. Februar, sowie am Freitag, 5. April, bei freiem Eintritt jeweils um 19.30 Uhr im Innenhof des Campus I. „Es ist immer wieder faszinierend, was die Schauspieler neben dem Spielen auf die Beine stellen“, lobte Schiefner das Engagement seiner Studenten. Dazu gehört etwa von März bis April ein Studienvorbereitungskursus für die Aufnahmeprüfung an einer Schauspielschule. Der entsprechende Auswahl-Workshop findet am Freitag und Samstag, 22. und 23. Februar, statt. Anmeldungen unter 0 22 22/93 21 17 13.

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