Wassergebühren in Alfter Alfter darf nicht subventionieren

ALFTER · Anlieger der Henri-Spaak-Straße müssen weiterhin teures Wasser der Stadtwerke Bonn zahlen. Ein Teil der Henri-Spaak-Straße gehört zu Oedekoven und damit zur Gemeinde Alfter, der andere zur Stadt Bonn.

 Henri-Spaak-Straße: Ein teiol der Henri-Spaak-Straße gehört zu Alfter, ein anderer zu Bonn, mit Wasser werden sie von den Stadtwerken Bonn versorgt.

Henri-Spaak-Straße: Ein teiol der Henri-Spaak-Straße gehört zu Alfter, ein anderer zu Bonn, mit Wasser werden sie von den Stadtwerken Bonn versorgt.

Foto: Roland Kohls

Da war nichts zu machen für die Alfterer Bürger, die ihr Wasser von den Stadtwerken Bonn bekommen. Das nahm der Betriebsausschuss der Gemeinde Alfter in seiner jüngsten Sitzung zur Kenntnis. Aus rechtlichen Gründen sei es nicht möglich, die Wassergebühren denen der übrigen Alfterer anzupassen. Eine Übernahme des Wassernetzes sei unwirtschaftlich, erklärte die e-regio, ehemals Regionalgas Euskirchen, als zuständiger Versorger.

Wie berichtet, beziehen Alfterer Bürger an der Henri-Spaak-Straße ihr Wasser von den Stadtwerken Bonn (SWB), was teurer ist, als eine Versorgung durch das Alfterer Wasserwerk, das teilweise selbst Wasser fördert. Andererseits erhalten diese Anwohner der Henri-Spaak-Straße jedoch vom Abwasserwerk Alfter den Gebührenbescheid, was wiederum teurer ist, als in Bonn. Die Anlieger hatten in einem Bürgerantrag gefordert, wie alle Alfterer Bürger behandelt zu werden. Zum Hintergrund: Ein Teil der Henri-Spaak-Straße gehört zu Oedekoven und damit zur Gemeinde Alfter, der andere zur Stadt Bonn.

„Sie haben sich eigentlich nicht bemüht, eine Lösung zu finden“

Im Ausschuss zeigten sich die Vertreter von SPD und Grünen unzufrieden mit der Vorlage der Verwaltung. Darin war lediglich die juristische Einschätzung einer Bonner Rechtsanwaltskanzlei zusammengefasst: Die Gemeinde darf aus rechtlichen Gründen die Mehrkosten nicht übernehmen. „Sie haben sich eigentlich nicht bemüht, eine Lösung zu finden“, sagte Armin Preußner (SPD). Und auch Wilhelm Windhuis (Grüne) meinte, dass die Verwaltung ihre Aufgabe nicht erledigt habe, technische Lösungen zu finden.

„Wir haben zunächst geprüft, ob wir den Preis subventionieren dürfen, und die rechtliche Stellungnahme war sehr klar, dass das nicht statthaft ist“, entgegnete der Betriebsleiter des Wasserwerkes, Bernhard Esch. Auch andere Lösungsmöglichkeiten wurden erfragt. Es gebe aber keine Alternative. „Wir haben verschiedene Bezugsquellen für unser Wasser, dann wären die Stadtwerke Bonn eine weitere Bezugsquelle“, schlug Windhuis vor. Er sah nicht ein, warum das nicht möglich sei.

Doch das Problem sei, dass es sich um ein fremdes Wasserversorgungsnetz handelt, sagte Esch, und eine Netzübernahme sei prinzipiell möglich, aber ziemlich teuer. Da auch Bonner Bürger an der Henri-Spaak-Straße versorgt werden, müsse eine zusätzliche Leitung verlegt werden. „Eine Doppelverlegung von Leitungen wäre vollkommener Unsinn“, drängte Holger Kunkel (CDU) auf eine Entscheidung. Da sei es auch nicht notwendig, die Kosten zu prüfen. Kunkel: „Wir wissen alle, was Erdarbeiten kosten.“ Die Rechtslage sei eindeutig, und es sei auch nicht ungewöhnlich, dass Teilgebiete in einer Kommune von anderen Anbietern mit Wasser versorgt werden.

Immerhin erreichte der Ausschuss, dass die Anlieger der Henri-Spaak-Straße künftig ihren Wasserverbrauch für die Abwasserabrechnung online angeben können, wenn sie das wünschen. Die e-regio tue dies ungern, da manuell in ein vollautomatisches System eingegriffen wird, sagte deren Vertreter. 80 Prozent der Kunden nutzten die Möglichkeit, den Stand des Wasserzählers per Post zu versenden.

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