Neue Seniorenbeauftragte in Alfter Die Frau, die sich um Senioren kümmern wird

Alfter · Als Seniorenberaterin gibt die 28-jährige Marie Neumann nicht nur Tipps in der stationären und ambulanten Pflege. Sie hilft auch beim Ausfüllen von Formularen, beispielsweise für den Rentenantrag.

 Marie Neumann kümmert sich um die Belange der Seniorinnen und Senioren.

Marie Neumann kümmert sich um die Belange der Seniorinnen und Senioren.

Foto: Susanne Träupmann

Welche Möglichkeiten und Angebote gibt es in Alfter für Pflegebedürftige und deren Angehörige? Wer Hilfen bei der Alltagsbewältigung und Angebote für an Demenz erkrankte Personen, Tipps für Begegnungs-,Bildungs- und Freizeitangebote sucht oder Unterstützung beim Ausfüllen des Rentenantrags braucht, der kann sich in Alfter an Marie Neumann wenden. Seit Juli ist die 28-jährige Seniorenbeauftragte der Gemeinde.

Ihre Haupttätigkeit ist die Pflegeberatung von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen. Das kann entweder vor Ort in ihrem Büro im Rathaus sein oder bei den Betroffenen zu Hause. „Da bringt die Digitalisierung echte Vorteile. So kann ich Anträge und Formulare direkt vor Ort einscannen und rausschicken. Oder Fragen durch Recherche im Internet direkt beantworten“, erzählt Neumann. Sie gilt als „verwaltungseigenes Gewächs“, hat sie doch dort seit 2020 ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten gemacht. Neumann hat dabei verschiedene Abteilungen kennengelernt und am Ende ihr Herz fürs Sozialamt und da besonders für die Seniorenberatung entdeckt. Mit der Verabschiedung der langjährigen Seniorenberaterin Astrid Albrecht ergab sich für Neumann nun die Chance, die Nachfolge anzutreten.

Ziemlich große Fußstapfen

Die Fußstapfen sind groß, in die Neumann in den nächsten Wochen und Monate hineinwachsen möchte. Bewährtes wird sie fortsetzen neue Impulse für zusätzliche Angebote setzen. So werden die durch Corona unterbrochenen Vorträge mit Referenten der Polizei und zu Vorsorgevollmachten erneut stattfinden. Aber auch zusätzliche Aktivitäten für mehr „Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben“ möchte Neumann auf lange Sicht erreichen. Erst einmal steht allerdings eine Vorstellungstour durch die örtlichen Seniorentreffs auf der Agenda, um zu sehen, wo der „Schuh drückt“.

Wie lebt es sich in Alfter als älterer Mensch? Nach Ansicht von Neumann „einfach fantastisch“. „Hier fühlen sich Senioren wohl und gut aufgehoben. Der Zusammenhalt der Menschen innerhalb der Gemeinde ist groß. Das hat sich bei Corona gezeigt, als sich sofort Einkaufsdienste für Senioren bildeten“. Gut findet sie, dass die Bushaltestellen sukzessive barrierefrei ausgebaut werden, ein Indiz für die Seniorenfreundlichkeit der Gemeinde, hat sie festgestellt. Das ist auch nötig, denn der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung ist in Alfter wie überall relativ hoch. So waren 2021 laut Verwaltung knapp 5000 Frauen und Männer und damit zirka ein Fünftel der Bevölkerung (24.000 Einwohner) 65 Jahre und älter. Von diesen waren 1200 Personen pflegebedürftig, von denen 175 in einem Pflegeheim lebten, während der Rest zu Hause versorgt wurde.

Fokus auf die demographische Entwicklung

Mit der demographischen Entwicklung wird der Anteil der Pflegebedürftigen weiter steigen. Dem sollen die zusätzlichen Heimplätze, die derzeit zwischen Bahnhofstraße und Görresbach entstehen, und die geplante Seniorenresidenz im Buschkauler Feld in Witterschlick ein wenig Abhilfe schaffen. „Wir möchten, dass in Zukunft jeder Bürger in Alfter gut mit dem versorgt ist, was er braucht“, sagte Neumann. So etwa außer ausreichenden Heimplätzen und Freizeitangeboten für Pflegebedürftige auch Hilfen für Angehörige. Neumann weiß, wovon sie spricht, ist sie doch selbst pflegende Angehörige ihrer Großeltern, mit denen sie in einem Vier-Generationen-Haushalt in Euskirchen lebt. Die damit verbundenen Erfahrungen waren für sie einer der Gründe, ihre jetzige Stelle anzunehmen. „Schon in kleinen Dingen kann ich den Menschen helfen. Das gibt mir innere Zufriedenheit“.

Die Seniorenberatung findet montags bis freitags, 8 bis 12 Uhr, montags, 14 bis 16 Uhr, und donnerstags, 14 Uhr bis 17.30 Uhr, in Raum 21 im Rathaus in Oedekoven, Am Rathaus statt. Termine sollten im Vorfeld per E-Mail unter marie.neumann@alfter.de oder telefonisch unter 02 28/6 48 41 31 vereinbart werden.

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