130 Kilometer in fünf Tagen Alfterer Extremsportler Hans Fuhrmann umrundet schwimmend Menorca

Alfter · Extremsportler Hans Fuhrmann ist wohlbehalten aus dem Mittelmeer zurück. Innerhalb von fünf Tagen hat der Alfter die Insel Menorca umschwommen – allerdings anders als geplant.

 Vollkommen erschöpft aber glücklich: Hans Fuhrmann wenige Minuten nach seiner erfolgreichen Umrundung Menorcas.

Vollkommen erschöpft aber glücklich: Hans Fuhrmann wenige Minuten nach seiner erfolgreichen Umrundung Menorcas.

Foto: Screenshot Stefan Hermes

Extremsportler Hans Fuhrmann ist wohlbehalten aus dem Mittelmeer zurück. Sein Ziel, die Baleareninsel Menorca schwimmend zu umrunden, hat der 64-jährige Vermögensberater aus Alfter erreicht – wenn auch anders als gedacht.

Wochenlange Vorbereitungen mit seinem Trainer Marcel van der Togt, dem ehemaligen Coach der niederländischen Nationalmannschaft im Freischwimmen, gingen Fuhrmanns sportlicher Höchstleistung voraus. Doch sein Plan, jeweils sechs Stunden zu schwimmen und zu pausieren, wurde schon durch die Überfahrt von Mallorca nach Menorca empfindlich gestört. Hans und Sabine Fuhrmann sowie van Togt und der Skipper des Begleitboots wurden aufgrund von starkem Wind und hohem Wellengang seekrank.

Dreimal den Ironman Europe absolviert

„Mein Mann ist dann zwar los geschwommen, musste aber nach vier Stunden aufhören, da er sich nur noch übergab“, sagt Sabine Fuhrmann, die zusammen mit dem niederländischen Trainer ihren im Meer schwimmenden Mann vom Begleitboot aus keine Sekunde aus den Augen ließ. Durchhaltevermögen und Willenskraft hatte Hans Fuhrmann bereits 2015 bei seinem ersten Freiwasserevent im Fühlinger See gezeigt. Aus den damaligen 2,5 Kilometern wurde für ihn schnell die Wettkampfdistanz von zehn Kilometer.

Dann brauchte es noch vier Jahre, bis Fuhrman 2019 den Ärmelkanal durchschwamm und damit wieder Höchstleistungen erbrachte wie knapp 30 Jahre zuvor, als er sich dreimal hintereinander dicht hinter den Profis beim Ironman Europe in Roth (Bayern) platzieren konnte. Das bedeutete damals 3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer radfahren und 42 Kilometer laufen.

Mit individuellen Trainingsplänen von van Togt trainierte Fuhrmann auf die Menorca-Umrundung hin in heimischen Gewässern wie dem Rotter oder Fühlinger See sowie manchmal auch im IJsselmeer oder der Nordsee. Nachdem die Seekrankheit überwunden war und Fuhrmann seinen Rhythmus wiedergefunden hatte, schien bei der Menorca-Umrundung bis zum dritten Schwimmtag alles gut zu verlaufen.

Dann frischte der Wind jedoch wieder auf und wurde so stark, dass man einen vom Skipper des Begleitboots geplanten Ankerplatz vor den Felsen Menorcas nicht anlaufen konnte. Die Gefahr, auf die Felsen gedrückt zu werden, war zu groß. Somit ging es für Fuhrmann erst am nächsten Tag wieder ins Wasser.

Schon vor seiner hatte Fuhrmann dem General-Anzeiger gesagt, dass es für ihn ein unbeschreibliches Glücksgefühl sei, aus dem Hafen hinaus ins offene Meer zu schwimmen und nur noch das endlose Wasser vor sich zu sehen. Dieses Glücksgefühl dürfte sich für ihn noch gesteigert haben, als er erstmalig in einer Vollmondnacht sechs Stunden vor der Küste Menorcas schwamm. „Eine absolut tolle Erfahrung“, sagt Fuhrmann schwärmend.

Schwimmen für einen guten Zweck im heimischen Alfter

Nach fünf Tagen und rund 130 schwimmend zurückgelegten Kilometern erreichte Fuhrmann mit dem Hafen von Ciutedella de Menorca den Ausgangspunkt seiner selbst gewählten Herausforderung.

Sein Aufruf, die sportliche Leistung durch eine Spende für die Vorgebirgsschule in Alfter auf www.betterplace.org zu würdigen, um damit allen Förderschülern die Teilnahme an einer Ferienfreizeit auf Mallorca zu ermöglichen, erbrachte bisher 515 Euro.

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