Maßnahme zum Energiesparen Gemeinde Alfter will Straßenlaternen nachts abschalten

Alfter · Um Energie zu sparen, sollen Straßenlaternen in Alfter nachts ausgeschaltet werden – allerdings nicht durchgängig und auch nicht überall. Das ist der Vorschlag der Gemeindeverwaltung.

In Alfter sollen Teile der Straßenbeleuchtung nachts abgeschaltet werden. Symboldbild: dpa

In Alfter sollen Teile der Straßenbeleuchtung nachts abgeschaltet werden. Symboldbild: dpa

In Alfter soll es künftig nachts dunkler bleiben, als es derzeit der Fall ist. So schlägt die Gemeindeverwaltung vor, dass Teile der Straßenbeleuchtung jeweils zwischen Mitternacht und 5 Uhr ausgeschaltet bleiben sollen. Beschlossen ist das noch nicht, der Ausschuss für Gemeindeentwicklung muss darüber entscheiden. Dessen nächste Sitzung findet am Donnerstag, 2. Februar, (18 Uhr, Ratssaal) statt.

Der Grund des Ansinnens der Gemeindeverwaltung ist offensichtlich. Durch das nächtliche Abschalten soll Energie gespart werden. In der Tat findet sich ein solcher Vorschlag auch auf einer Ideenliste des Rhein-Sieg-Kreises zum Energiesparen. Der Kreis regt an, die Straßenbeleuchtung wo immer möglich sogar von 23 Uhr bis 6 Uhr abzuschalten.

Noch stärkere Einschränkungen auf der Radpendlerroute im Sommer

So weit will die Gemeinde Alfter nicht gehen. „Mit Blick auf Berufspendler und das öffentliche Leben hält die Verwaltung, in Abweichung vom Vorschlag des Rhein-Sieg-Kreises, eine nächtliche Abschaltung von 0 Uhr bis 5 Uhr für zielführender und vertretbarer“, heißt es in den Unterlagen zur Ausschusssitzung. Laut Gemeinde wird so bereits auf dem fertiggestellten Abschnitt der Radpendlerroute verfahren. Mit Blick auf den Insektenschutz soll dort im Sommer das Licht noch länger ausbleiben: von 22 Uhr bis 6 Uhr.

Dass der Vorstoß der Gemeindeverwaltung jetzt kommt, hat mit der anstehenden Umrüstung aller rund 2600 Straßenlaternen im Gemeindegebiet zu tun. Ab Februar werden in den Laternen die sogenannten Rundsteuersignalempfänger durch Schaltzeituhren ersetzt. Anlass dafür ist, dass nach Angaben der Gemeinde das zentrale Steuersignal für die Laternen von Westnetz in den kommenden Jahren abgeschaltet werden soll.

Umrüstung der Laternen in Alfter kostet 65.000 Euro

Mit dem Einbau der Schaltzeituhren kann laut Gemeinde die Programmierung erfolgen, um die Laternen nachts abzuschalten. Das sei am effizientesten, so die Gemeinde. Die Kosten für die Umrüstung der Laternen beziffert die Gemeinde mit rund 65.000 Euro, es soll allerdings Fördergelder des Landes in Höhe von knapp 32.500 Euro dafür geben.

Falls die Ausschussmitglieder dem Vorschlag zur nächtlichen Abschaltung zustimmen, bedeutet das aber nicht, dass die Vorgebirgsgemeinde ab Mitternacht komplett dunkel sein wird. „Keine Abschaltungsmöglichkeit besteht aus Gründen der Verkehrssicherheit insbesondere an Landes- und Kreisstraßen, Straßenzügen mit Fußgängerüberwegen, Kreisverkehren oder besonderen Gefahrenpunkten“, heißt es in den Sitzungsunterlagen der Gemeinde.

Wie viel Energie kann eingespart werden?

Ebenso soll das Licht an Verbindungswegen zu Bahnhaltestellen weiterhin nachts leuchten. Welche Straßenlaternen abgeschaltet werden sollen, soll laut Gemeinde zwischen den Verwaltungsabteilungen „Tiefbau“ sowie „Sicherheit und Ordnung“ abgestimmt werden.

Aus diesem Grund steht auch das konkrete Energieeinsparpotenzial noch nicht fest. Laut Gemeinde würden in den von einer Abschaltung betroffenen Straßenzügen rund 40 Prozent der jährlichen Betriebsstunden der Straßenlaternen eingespart.

Sparmaßnahmen bei der Straßenbeleuchtung gibt es in vielen Kommunen. Unter anderem setzen Städte und Gemeinden im Rhein-Sieg-Kreis auf die energiesparende LED-Technik für die Laternen. Unter anderem in Meckenheim und Swisttal werden zudem Teile der Straßenbeleuchtung nachts gedimmt – was zusätzlich Strom spart.

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